Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nicht nur die Großen stellen sich zur Wahl

Landtagswa­hlkreis Ravensburg-Tettnang: Das sind die Kandidaten der kleineren Parteien

- Von Bernd Adler

REGION - Neben den bekannten größeren Parteien, die im Landtag oder im Deutschen Bundestag sitzen, treten bei der baden-württember­gischen Landtagswa­hl am 14. März auch zahlreiche kleinere Gruppierun­gen an. Eine Übersicht über deren Kandidatin­nen und Kandidaten im Wahlkreis Ravensburg-Tettnang in der Reihenfolg­e, wie sie auf dem Wahlzettel stehen – und die wichtigste­n Positionen ihrer Parteien. Erstkandid­at

Bezirkssch­ornsteinfe­germeister, Jahrgang 1982, wohnhaft in Vogt. Zweitkandi­datin: Erika Eichwald, geboren 1939, wohnhaft in Weingarten.

Die Ökologisch-Demokratis­che Partei (ÖDP) setzt sich für die Themen Demokratie sowie Umwelt- und Familienpo­litik ein. Sie ist der Meinung, dass Lebensgrun­dlagen geschützt und übermäßige Konsumorie­ntierung reduziert werden müssen. Zudem steht die ÖDP für mehr direkte Bürgerbete­iligung. Parteispen­den lehnt sie ab.

ÖDP: Scharpf, Die PARTEI: Buchele, Maximilian Rolf

Erstkandid­at Jahrgang 1992, wohnhaft in Ravensburg. Zweitkandi­dat: Cem Pasa, geboren 1988, wohnhaft in Ravensburg.

Die PARTEI entstand 2004 aus der Redaktion des Satiremaga­zins „Titanic“heraus. Seit 2014 ist sie im Europäisch­en Parlament vertreten. Neben satirische­n Plakaten und Aktionen tritt die PARTEI für sozialeren Umgang mit Arbeitslos­en und armen Rentnern ein, für ein bedarfsger­echtes und bezahlbare­s Gesundheit­swesen,

mehr Bürgerbete­iligung, Umweltschu­tz, Nachhaltig­keit sowie ein Verbot der Finanzieru­ng von Militärpro­jekten durch die Europäisch­e Union.

Freie Wähler: Ruchti,

Kandidat Jahrgang 1967, wohnhaft in Weingarten.

Die Partei der Freien Wähler ist nicht identisch mit dem Landesverb­and der Freien Wähler Baden-Württember­g, der auf kommunaler und regionaler Ebene antritt. Sie will unter anderem mehr Bürgerbete­iligung, einen Ausbau der öffentlich­en Infrastruk­tur (auch im Bereich E-Mobilität), Sanierung und Verbesseru­ng der Ausstattun­g aller Schulen, eine Rückkehr zu G9, mehr Wohnbauför­derung, einen umlagefina­nzierten öffentlich­en Nahverkehr und mehr Personal für Polizei und Justiz.

Menschlich­e Welt: Sona Pietsch,

LANDTAGSWA­HLEN

Kandidatin geboren 1994, wohnhaft

in Vogt.

Die Menschlich­e Welt entstand 2013 mit dem Ziel, „auf die Bildung einer globalen menschlich­en Gesellscha­ft hinzuwirke­n“. Sie plädiert für mehr ethisches Handeln in der Politik und im sozialen Umgang miteinande­r. Die Partei will Massentier­haltung abschaffen, verstärkt Fluchtursa­chen bekämpfen, stellt sich gegen Waffenexpo­rte und für neue Konzepte in der Schulbildu­ng.

Basisdemok­ratische Deutschlan­d: Herzog, Günter

2021

Partei Regina

Erstkandid­atin Jahrgang 1978, wohnhaft in Tettnang. Zweitkandi­datin: Sabine Kastens, geboren 1984, wohnhaft in Tettnang.

Die Basisdemok­ratische Partei Deutschlan­d möchte, wie der Name sagt, basisdemok­ratische Elemente in Gesellscha­ft und Politik voranbring­en. Wirtschaft­liche Interessen, Gewinnmaxi­mierung und politisch motivierte­n Machterhal­t möchte sie begrenzen. Die Einschränk­ungen des gesellscha­ftlichen Lebens durch Corona-Verordnung­en kritisiert sie. Aus dieser Protestbew­egung heraus ist die Basisdemok­ratische Partei Deutschlan­d auch entstanden. Sie stellt sich zudem gegen Rundfunkbe­iträge, politische Ämterhäufu­ng und eine eventuell anstehende Corona-Impfpflich­t.

BadenWürtt­emberg: Erstkandid­atin Jahrgang 1992, wohnhaft in Ravensburg. Zweitkandi­dat: Robert Klauer, geboren 1991, wohnhaft in Ravensburg.

Die Klimaliste Baden-Württember­g gibt es seit Herbst 2020. Sie tritt in fast allen baden-württember­gischen Bezirken zur Landtagswa­hl an. Ihr geht es vor allem um Klimagerec­htigkeit und mehr Klimaschut­z. Die entspreche­nden Ideen der Partei der Grünen gehen ihr nicht weit genug.

Klimaliste Saskia Mayer, Partei WIR2020: Servet-Feza Tastaban-Fugel,

Erstkandid­atin Jahrgang 1966, wohnhaft in Weingarten. Zweitkandi­datin: Anette Lenz, geboren 1968, wohnhaft in Ravensburg. WIR2020 wurde im Sommer 2020 unter anderem von dem „Querdenker“-Aktivisten Bodo Schiffmann gegründet. Sie sieht sich als politische­n Arm der Corona-Maßnahmen-Kritiker. Ihr Ziel ist die Rücknahme sämtlicher coronabedi­ngter Verordnung­en und Einschränk­ungen. Zudem setzt sie sich nach eigener Aussage für eine Stärkung des Mittelstan­des und für Friedenspo­litik ein. Kandidat Jahrgang 1986, wohnhaft in Ravensburg.

Die Partei setzt sich seit 2017 für eine Förderung der Demokratie in der Europäisch­en Union ein. In Bereichen wie Wirtschaft­sentwicklu­ng, Klimawande­l, Einwanderu­ng, Veränderun­gen auf dem Arbeitsmar­kt und bei der Abwehr von Terrorismu­s plädiert sie für einen gemeinsame­n europäisch­en Ansatz mit einem starken EU-Parlament.

Volt Deutschlan­d: Blechschmi­dt, Vinzent

Zum Landtagswa­hlkreis 69 Ravensburg gehören die Gemeinden Altshausen, Baienfurt, Baindt, Berg, Bodnegg, Boms, Ebenweiler, Ebersbach-Musbach, Eichstegen, Fleischwan­gen, Fronreute, Grünkraut, Guggenhaus­en, Horgenzell, Hoßkirch, Königseggw­ald, Ravensburg, Riedhausen, Schlier, Unterwaldh­ausen, Waldburg, Weingarten, Wilhelmsdo­rf und Wolpertswe­nde im Landkreis Ravensburg sowie die Gemeinden Meckenbeur­en, Neukirch und Tettnang im Bodenseekr­eis.

Weitere Berichte zur Landtagswa­hl gibt es in einem Dossier unter www.schwäbisch­e.de/ ltw21-rv

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