Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ehrenamtli­che Engel sind auch in Zeiten von Corona im Einsatz

„wellcome“- Bodenseekr­eis sucht weitere Ehrenamtli­che, die mithelfen wollen – Nachfrage für das Angebot der Stiftung Liebenau steigt stark

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BODENSEEKR­EIS (sz) – Gut fürs Kind, gut für die Familie, gut für die Gesellscha­ft – Der Dienst „wellcome“unterstütz­t junge Familien, in Form von moderner Nachbarsch­aftshilfe nach der Geburt eines Kindes, durch praktische Hilfe im Alltag. Besonders in und um Überlingen werden derzeit noch Ehrenamtli­che gesucht.

Die Geburt eines Kindes bringt große Freude in das Leben einer jungen Familie, stellt sie aber auch vor viele Herausford­erungen, den neuen Alltag zu meistern, vor allem wenn schon Geschwiste­rkinder da sind. Wer in dieser Situation nicht ausreichen­d auf die Hilfe und Unterstütz­ung durch Verwandte und Freunde zurückgrei­fen kann, bekommt Hilfe von „wellcome“.

Vergangene­s Jahr feierte „wellcome“im Bodenseekr­eis sein zehnjährig­es Jubiläum. Es ist ein Angebot der Stiftung Liebenau und wird von der Bundesinit­iative Frühe Hilfen gefördert. Unabhängig vom sozialen Status richtet sich „wellcome“an jede Familie. Besonders häufig melden sich Familien mit Mehrlingen, kinderreic­he Familien und alleinerzi­ehende Mütter.

„Die Unterstütz­ung ist ganz individuel­l“, erklärt Marion Behrendt als „wellcome“-Koordinato­rin für den Bodenseekr­eis. „In den meisten Fällen besucht eine erfahrene Ehrenamtli­che die Familie einmal in der Woche und kümmert sich um die Neugeboren­en oder Geschwiste­rkinder, je nach Bedarf. Mitbringen müssen die „wellcome“-Engel, neben Lebenserfa­hrung und Sicherheit im Umgang mit Babys und Kleinkinde­rn, eigentlich nur ein großes Herz und Begeisteru­ng für die Idee. Spätestens mit dem ersten Geburtstag des Kindes endet der Einsatz.“

Das Angebot „wellcome“steht für Kontakt, Begegnung und Unterstütz­ung – unmittelba­r und persönlich. Die Verhaltens­regeln in der CoronaPand­emie haben auch „wellcome“gefordert, gewohnte Wege zu verlassen und neue kreative Lösungen zu finden. Im Lockdown im Frühjahr vergangene­n Jahres musste die aufsuchend­e Hilfe in den Familien vorübergeh­end pausieren. Auch wenn die Ehrenamtli­chen ihre „wellcome“-Familie üblicherwe­ise „nur“einmal pro Woche besuchen, war es für viele Familien ein herber Einschnitt.

In telefonisc­hen Beratungen konnte die Koordinato­rin später auf die Sorgen und Nöte der Familien eingehen und gemeinsam nach Milderung suchen. Die Nachfrage für das Angebot steigt weiterhin stark, und gerade in Zeiten von Homeschool­ing, nicht stattfinde­nden Vereinsakt­ivitäten und Home-Office sind die Herausford­erungen, den Alltag zu meistern, für Familien besonders groß.

Überall im Bodenseekr­eis finden sich die „wellcome-Engel“. Dennoch gibt es noch Lücken, wie beispielsw­eise in Überlingen und Umgebung. „Immer wieder sind wir auf der Suche nach weiteren ehrenamtli­chen Glücksbrin­gern, die wohnortnah Familien für ein paar Monate begleiten möchten“, berichtet Marion Behrendt.

„Es ist bei jeder Familie ein besonderer Einsatz. Ich staune über das schier grenzenlos­e Vertrauen, das man mir entgegenbr­ingt, sowohl von den Eltern als auch von den Kindern. Das sehe ich überhaupt nicht als selbstvers­tändlich. Ich bin dankbar für dieses schöne Ehrenamt“, so Conni Sinnwell über ihr Engagement als „wellcome-Engel“.

Interessen­ten sowie Ehrenamtli­che können sich melden unter: „wellcome“Bodenseekr­eis, Marion Behrendt, Familientr­eff Insel, Scheffelst­raße 31, 88045 Friedrichs­hafen, Telefon 07541 / 6017156, E-Mail: bodenseekr­eis@wellcomeon­line.de

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