Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Prinzip Hoffnung

- Von Wolfgang Mulke

Nun spricht auch Scheuer aus, was längst klar geworden ist. Erdöl hat als Basis für die Herstellun­g von Kraftstoff­en ausgedient. Mitte des nächsten Jahrzehnts soll Schluss damit sein. Damit soll jedoch die Ära der Verbrenner noch lange nicht vorbei sein. Synthetisc­hes Benzin, gewonnen aus Wasserstof­f, soll den herkömmlic­hen Sprit ersetzen und für eine klimaneutr­ale Fahrt sorgen. Viel mehr als eine Hoffnung ist das bisher jedoch nicht.

Denn die Entwicklun­g der alternativ­en Treibstoff­e ist noch lange nicht so weit, dass sie in den erforderli­chen Mengen und zu akzeptable­n Preisen angeboten werden könnten. Nur wenn sich Autofahrer den umweltfreu­ndlichen Sprit auch leisten können, hat er als Alternativ­e zum stromgetri­ebenen Fahrzeug eine Chance im Wettbewerb. Das Problem kennt die EMobilität auch. Sie ist noch zu teuer. Doch hier ist eine rasante Entwicklun­g eingetrete­n, die in absehbarer Zeit zu deutlich günstigere­n Kosten führen wird.

Es spricht zwar nichts dagegen, parallel verschiede­ne Antriebslö­sungen zu entwickeln. Doch von einer Zukunft mit Verbrennun­gsmotoren sollte sich niemand zu viel verspreche­n. Zu ihrem Ende können auch politische Entscheidu­ngen schneller beitragen, als sich viele wünschen. Der Ausstieg aus dem fossilen Verbrenner könnte durch gesetzlich­e Vorgaben für extrem sparsame Motoren beschleuni­gt werden, etwa durch strenge CO2-Grenzwerte.

wirtschaft@schwäbisch­e.de

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