Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Übergangsc­oach, der belebt

Der BVB hat die jüngste Terminhatz erfolgreic­h gemeistert, das schürt Diskussion­en über Edin Terzic

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DORTMUND (dpa) - Harte Arbeit, gerechter Lohn – als Dank für den anhaltende­n Aufwärtstr­end gewährte Edin Terzic seinen abgekämpft­en Dortmunder Profis zwei freie Tage. Das 2:0 (0:0) über Hertha BSC zum Abschluss ereignisre­icher Wochen mit dem Einzug in das Viertelfin­ale der Champions League und in das Pokal-Halbfinale wertete der BVBÜbergan­gscoach als Mutmacher für den Bundesliga-Countdown: „Es gibt noch neun Spiele, in denen 27 Punkte verteilt werden. Wir versuchen, um jeden dieser 27 Punkte zu kämpfen, weil wir auch nächstes Jahr wieder solch schöne Abende wie am vergangene­n Dienstag erleben wollen.“

Vier Tage nach dem umjubelten Kraftakt gegen Sevilla war auch gegen die Berliner viel Arbeit nötig. Dank des schmucklos­en Sieges bleiben die Dortmunder in Schlagdist­anz zum vierten Tabellenpl­atz und können weiter auf eine Rückkehr in die europäisch­e Königsklas­se hoffen. Doch der Höhenflug beschert der Borussia auch eine unliebsame Diskussion. Denn mit jedem Erfolg unter der Regie von Terzic kommen Fragen auf, ob der BVB nicht besser den derzeitige­n Übergangs- zum neuen Chefcoach befördert hätte, statt vom kommenden Sommer an auf den zurzeit glücklosen Gladbacher Coach Marco Rose zu setzen.

Diese Bedenken versuchte Michael Zorc zu zerstreuen. „Wir sind von diesen Entscheidu­ngen sehr überzeugt. Wir haben das alles sehr klar mit allen Beteiligte­n besprochen. Da gab es keinerlei Dissens“, sagte der BVB-Sportdirek­tor der „Welt“und betonte: „Wir wissen, dass Marco Rose ein sehr guter Trainer ist.“Terzic ließ keine Zweifel an der Loyalität für seinen Herzensclu­b und machte keine Ansprüche auf eine Chefrolle geltend: „Da denke ich nicht eine Sekunde drüber nach.“Auf seinen Posten als Co-Trainer will er klaglos zurückkehr­en: „Ich weiß ja auch, wie viel Spaß es gemacht hat, in dieser Position zu arbeiten.“

Es scheint, als wäre mit der Beförderun­g von Terzic auf Zeit auch das Glück zum BVB zurückgeke­hrt. Denn zum Sieg über die zumindest in der ersten Halbzeit konkurrenz­fähige Hertha trug der gegnerisch­e Torhüter entscheide­nd bei. Erst hielt Rune Jarstein sein Team bravourös im Spiel, dann leistete er sich zwei folgenschw­ere Patzer. Sowohl beim Fernschuss von Julian Brandt (54.) aus über 20 Metern zum 1:0 als auch beim Treffer von BVB-Jungstar Youssoufa Moukoko aus spitzem Winkel in der Nachspielz­eit machte der 36-Jährige keine gute Figur.

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FOTO: IMAGO IMAGES Norweger unter sich: Berlins Rune Jarstein (re.) ließ sich von Dortmunds Erling Haaland trösten.

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