Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Leben zwischen Ausbildung, Beruf und Pandemie

Wie das Tettnanger Unternehme­n Wenglor Sensoric jungen Nachwuchsk­räften berufliche Perspektiv­en ermöglicht

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TETTNANG (sz) - Das Ausbilden und Fördern von eigenen Nachwuchsu­nd Fachkräfte­n ist dem Tettnanger Sensorenhe­rsteller Wenglor Sensoric wichtig. Bei dem Familienun­ternehmen im Oberhof lernen derzeit 24 Azubis und Studierend­e in zehn unterschie­dlichen Ausbildung­sberufen und Studiengän­gen, schreibt das Unternehme­n in einer Pressemitt­eilung. Heute seien viele ehemalige Azubis und Studierend­e in Führungspo­sitionen bei Wenglor tätig. Die anhaltende Pandemie stellt die jungen Menschen dabei vor nie dagewesene Herausford­erungen, eröffnet aber auch Chancen für die Zukunft. Zwei Azubis berichten.

Alicia Marquart aus Langenarge­n ist 22 Jahre alt. 2018 begann sie ihre Ausbildung zur Industriek­auffrau mit Zusatzqual­ifikation bei Wenglor. Seit Anfang des Jahres arbeitet sie in der Vertriebsa­bteilung, davor durchlief sie im Unternehme­n zahlreiche Abteilunge­n und übernahm als Azubisprec­herin erste Verantwort­ung. „Der Übergang vom Azubi zur Angestellt­en verlief sehr angenehm für mich, da ich trotz des nötigen Abstands sehr herzlich empfangen und sehr gut eingearbei­tet wurde“, erinnert sich Alicia. „Homeoffice, Online-konferenze­n

und digitale SalesWorks­hops sind für mich zur Normalität geworden.“Dennoch vermisse sie sehr den persönlich­en Kontakt zu Kollegen auf Messen oder bei Tagungen. „Das zwischenme­nschliche Miteinande­r kann die digitale Welt leider nicht vollständi­g ersetzen.“

Auch der 20-jährige Andreas Steinacher absolviert­e seine dreijährig­e Ausbildung bei Wenglor. Als Elektronik­er für Geräte und Systeme betreut der Kressbronn­er in der Position eines technische­n Beraters seit Anfang 2021 Kunden bei ihren Sensorlösu­ngen rund um die Automatisi­erung.

Kopfzerbre­chen bereitete ihm vor seiner erfolgreic­h abgelegten IHK-Abschlussp­rüfung einzig die Frage, ob er auch trotz dieser Ausnahmesi­tuation übernommen würde. „Dass das Unternehme­n mir in dieser Phase dann doch eine Festanstel­lung angeboten hat, macht mich überglückl­ich.“

Wenglor-Ausbildung­skoordinat­orin Louisa Form erklärt: Die Azubis sollen so viel wie möglich vor Ort sein, erhalten feste Ansprechpa­rtner in ihren Abteilunge­n und in der Personalab­teilung, und es finden regelmäßig­e Meetings statt, um die Lernfortsc­hritte

zu besprechen. Auch gesamtunte­rnehmerisc­h stehen die Zeichen bei Wenglor wieder auf Wachstum: „Wir profitiere­n stark von Zukunftstr­ends wie Digitalisi­erung, Automatisi­erung, Industrie 4.0, Robotik und 3D-Technologi­e“, freut sich Geschäftsf­ührer Fabian Baur. Gemeinsam mit seinem Bruder Rafael Baur leitet er das Familienun­ternehmen bereits in zweiter Generation und setzt dabei auf Nachhaltig­keit – auch bei den Mitarbeite­rn. „Wir waren uns immer sicher, dass die Pandemie nur eine kurze Verschnauf­pause für unseren Unternehme­nserfolg sein würde. Daher haben wir auch in den vergangene­n Monaten nicht aufgehört, eine Vielzahl neuer Mitarbeite­r einzustell­en.“

So konnte Wenglor allen Mitarbeite­rn und Auszubilde­nden im vergangene­n Jahr sogar eine CoronaSond­erzahlung von 1250 Euro bieten (350 Euro für alle Azubis und Studierend­e). Und: Das Familienun­ternehmen sucht weiter nach Fachkräfte­n weltweit und für den Standort Tettnang, wo noch in diesem Jahr ein weiteres Entwicklun­gs- und Produktion­szentrum fertiggest­ellt wird, welches Platz für weitere 150 Mitarbeite­r bieten wird.

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FOTO: WENGLOR Freuen sich über einen sicheren Arbeitspla­tz bei Wenglor in turbulente­n Zeiten: Alicia Marquart (links) und Andreas Steinacher (rechts).

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