Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tobias Walch wird Bürgermeister von Achberg
Der 45-Jährige holt 94,7 Prozent der gültigen stimmen und freut sich auf die neue Herausforderung
ACHBERG - Tobias Walch ist der neue Bürgermeister von Achberg. Mit 883 gültigen Stimmen kam er auf 94,7 Prozent. Samuel Speitelsbach, der sich in acht Gemeinden in BadenWürttemberg um das Bürgermeisteramt beworben hatte, erzielte 2,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,6 Prozent.
Tobias Walch wusste, dass eigentlich nichts schiefgehen kann. Der Jurist, der bislang im Lindauer Landratsamt arbeitet, war der einzige ernstzunehmende Kandidat. Einen heißen Wahlkampf hatte es nicht gegeben. Trotzdem war er in den vergangenen Tagen angespannt. Schließlich hoffte der Achberger auf eine möglichst hohe Stimmenzahl, um auch eine „gute Legitimität“zu haben.
„Ich hab’s nicht mehr ausgehalten“, verriet er, als er gegen 18.30 Uhr in die Achberghalle kam, wo Wahlhelfer gleichzeitig die Stimmen von Landtagswahl und Bürgermeisterwahl auszählten. Den Sonntag hatte Walch entspannt verbracht. Nach dem kleinen Frühschoppen mit Feunden, kamen seine Eltern zu Besuch. So konnte sich der 45-Jährige beim Kartenspielen ein „bisschen ablenken“. „Aber da hab ich verloren“, gestand er.
Bei der Bürgermeisterwahl ist er der klare Sieger: 883 der gültigen Stimmen entfielen auf Walch, 26 auf Speitelsbach, der bei früheren Wahlveranstaltungen mit wirren Auftritten und rechten Parolen aufgefallen war. 23 Stimmen gingen an verschiedene Achberger Bürger, deren Namen Wähler auf den Stimmzetteln verzeichnet hatten. Neun Stimmen waren ungültig. Um Menschenansammlungen zu vermeiden, hatte
Bürgermeister Johannes Aschauer als Wahlleiter die Achberger darum gebeten, abends nicht zur Achberghalle zu komme, um das Ergebnis aus erster Hand zu erfahren. Und so war am Abend nur eine kleine Gruppe in der Halle, als Aschauer das Ergebnis kurz vor 19 Uhr verkündete. Darunter waren auch die stolzen Eltern von Tobias Walch und dessen Lebenspartner.
Johannes Aschauer überreichte seinem Nachfolger einen Blumenstrauß und gratulierte Walch zu seinem „großen Sieg“. Er wünschte ihm, dass er diesen in Ruhe genießen kann, um sich dann „mit gewohnter Professionalität“auf die neue Aufgabe vorzubereiten. Als Jurist und Verwaltungsfachmann werde er sich sicher schneller einarbeiten als Aschauer damals vor 24 Jahren. „Das wird dir leichter fallen“, sagte er zu Walch und ergänzte: „Das ist ein Riesenvorteil für Achberg.“
„Ich bin überwältigt“, sagte Walch. Er habe sein Ziel, zwei Drittel der Achberger hinter sich zu haben, erreicht. Dafür dankte er seinen Unterstützern.
Trotzdem gehe auch er mit Demut an die neue Herausforderung, von der zweiten Reihe im Landratsamt in die erste Reihe in Achberg vorzurücken. Doch er habe Lust darauf, freue sich auf das gute Team im Rathaus, die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Achberger Bürgern. „Packen wir’s miteinander an “, sagte Walch, der ab Juni die Geschicke der Gemeinde führt, und bekam dafür Applaus.