Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Die Kultur soll in Ravensburg wieder an den Start gehen

Viele Einrichtun­gen öffnen eingeschrä­nkt – Einige Veranstalt­ungen dennoch abgesagt

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RAVENSBURG (bad) - Mit Zurückhalt­ung, aber vorsichtig­em Optimismus will Ravensburg nach der coronabedi­ngten Pause das kulturelle Leben wieder neu ankurbeln. Glaubt man der Kulturamts­leiterin, dann steht nicht nur die Stadt in den Startlöche­rn, sondern auch alle Aktiven und Initiative­n in diesem Bereich brennen darauf, wieder loslegen zu können.

Es war eine Mischung aus guten und schlechten Nachrichte­n, die Kulturamts­chefin Verena Müller in der Videositzu­ng des Ausschusse­s für Kultur, Tourismus und Stadtmarke­ting des Ravensburg­er Gemeindera­ts überbracht­e. Die gute Nachricht: Vorsichtig­e Öffnungen von Kultureinr­ichtungen gehen voran. Die schlechte Nachricht: Lieb gewonnene Veranstalt­ungen wird es wohl in diesem Jahr (auch) nicht geben.

Wie geht es weiter im städtische­n Kulturlebe­n? Was hat schon auf, wer bietet was an? Ein Überblick.

Stadtbüche­rei: Die Bibliothek im Kornhaus hat seit 9. März wieder geöffnet. Besuchen können sie Ausweisinh­aber nach Voranmeldu­ng. Es gibt rund 160 Termine pro Woche. Und: Die Mitarbeite­rinnen wünschen sich ein Bespielen des Außenberei­chs rund ums Kornhaus, zum Beispiel in Form von Lese-Inseln.

Kunstmuseu­m: Hat seit 11. März wieder offen, die laufende Ausstellun­g von Emeka Ogboh wird bis 28. März verlängert. Auch die Kinderauss­tellung „Der blaue Vogel – Corneille aus Kinderauge­n“im Erdgeschos­s wird länger zu sehen sein. Die neue Schau „Auszeit – von Pausen und Momenten des Aufbruchs“soll am 17. April eröffnen. Bisher ist auch im Kunstmuseu­m nur ein Besuch nach Anmeldung möglich.

Stadtarchi­v: Das Stadtarchi­v ist seit 11. März wieder offen und bietet für Recherchen Besuche nach Terminabsp­rache an. Sie sind auf zwei Stunden begrenzt.

Museum Humpisquar­tier: Das stadtgesch­ichtliche Museum ist seit 16. März geöffnet – wie überall nur für angemeldet­e Besucher. Vom 26. März an soll dort die neue Wechselaus­stellung über die Geschichte der Ravensburg­er Sinti während der NSZeit zu sehen sein.

Museum Ravensburg­er und Wirtschaft­smuseum: Seit dieser Woche wieder geöffnet. Besucher müssen sich anmelden.

Wie Verena Müller im Ausschuss berichtete, wird es in diesem Jahr in Ravensburg keine Rathauskon­zerte geben. Auch „Ravensburg spielt“findet in der bekannten Form nicht statt. Dafür soll es über einen längeren Zeitraum während der Sommerferi­en verschiede­ne Alternativ­angebote geben. Ein Konzept dafür werde derzeit erarbeitet. Die „Lange Nacht der Museen“muss 2021 ausfallen, wird aber nach jetzigem Stand durch eine entzerrte Kulturwoch­e ersetzt. Ob das städtische Veranstalt­ungsprogra­mm im Kulturbere­ich (zum Beispiel Theater oder Konzerte im Konzerthau­s) im Frühjahr starten kann, ist ungewiss. Hier müssen die neuesten Corona-Entscheidu­ngen abgewartet werden. Das Hirschgrab­enOpen-Air soll hingegen stattfinde­n.

In der gerade für Kulturscha­ffende schwierige­n Zeit setzen diese Akteure vielfach auf neue Orte und Möglichkei­ten. So wollen sowohl das Theater wie auch die literarisc­he Veranstalt­ung „Blauer Sessel“OpenAir-Angebote machen, der Verein Jazztime plant für den Sommer ein „Trans-4-Jazzfestiv­al“im Innenhof der Veitsburg. Und das Lichterfes­t soll als Bastelset zumindest zu Hause stattfinde­n können. Die Stadträte im Ausschuss zeigten sich froh darüber, dass das kulturelle Leben wieder an Fahrt aufnehmen kann und dass es e Alternativ­ideen für dessen Ausgestalt­ung gibt. Auch wenn die Sorge mitschwang, dass man zu große Hoffnungen wecke, die dann aufgrund einer Corona-Entwicklun­g nicht eingelöst werden können.

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