Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Alte Hopfenhalle: Kaufinteressent sagt ab
Denkmalschutz-Auflagen stünden Nutzung im Weg – Verwaltung sucht erneut Gespräch mit dem Denkmalamt
TETTNANG - Ein Verkauf der alten Tettnanger Hopfensiegelhalle an der Kaltenberger Straße ist erneut gescheitert. Nachdem zunächst von einem „vielversprechenden Kaufinteressenten“die Rede war, der sich für das historische Gebäude interessierte, informierte Bürgermeister Bruno Walter in der Gemeinderatssitzung am 10. März darüber, dass der Interessent abgesagt habe.
Die Hopfenhalle wurde im Jahr 1904 gebaut und diente bis etwa in die 90er-Jahre als zentraler Umschlagplatz für den Hopfenhandel in der Region. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz – und genau darin liegt auch der Knackpunkt. Aktuell befindet sich die Hopfenhalle im Besitz der Stadt Tettnang, doch diese möchte das Gebäude verkaufen. Bereits in den vergangenen Jahren gab es Interessenten für die Halle, doch ein Verkauf kam bisher nicht zustande.
Der mögliche künftige Eigentümer hat strenge Auflagen in Sachen Denkmalschutz zu erfüllen. Denn nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch einige noch erhaltene Gerätschaften stehen unter Denkmalschutz.
Der letzte Kaufinteressent habe abgesagt, da aufgrund der hohen Auflagen keine wirtschaftliche Nutzung möglich sei. Die oberen Stockwerke könnten nach Ansicht des Interessenten „mehr oder weniger nicht genutzt werden“, teilt die Stadt Tettnang mit. „Sollte das Denkmalamt irgendwann das Gebäude vom Status hier abwerten, ist eine Sanierung aus betriebswirtschaftlicher Sicht wieder denkbar“, so Stadtsprecherin Judith Maier.
Im nächsten Schritt wolle die Verwaltung daher nochmals das Gespräch mit dem Denkmalamt suchen. Dabei sollen die denkmalrechtlichen Auflagen besprochen werden – „dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass diese Auflagen einem wirtschaftlichen Nutzen im Wege stehen“, so Maier weiter. Wie das weitere Vorgehen dann konkret aussehen könnte, darüber könne jedoch erst nach dem Gespräch gesprochen werden.