Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Neue Försterin heißt Katja Walter
Die Forstwirtin folgt auf Jürgen Holzwarth – Wichtige Aufgabe: Beratung für Waldbesitzer
TETTNANG/NEUKIRCH - Das Forstrevier Tettnang-Neukirch hat eine neue Leiterin: Zum 1. März hat die Forstwirtin Katja Walter das Revier von Jürgen Holzwarth übernommen. Ihr Büro hat sie im Rathaus in Neukirch, dort ist sie auch persönlich erreichbar – wenn sie nicht gerade in dem rund 1200 Hektar großen Forstrevier unterwegs ist.
„Wir sind glücklich, dass wir die Stelle so schnell wieder besetzen konnten“, so Michael Strütt, Leiter des Forstamtes des Bodenseekreises. Jürgen Holzwarth hat „nach 16 guten Jahren beim Forstamt“zu Forst BW gewechselt, dort arbeitet er nun als Geschäftsbereichsleiter für Waldnaturschutz, Waldpädagogik und Flächenmanagement im Forstbezirk Altdorfer Wald.
Katja Walter kommt aus Nürnberg und hat in Eberswalde in Brandenburg Forstwirtschaft studiert. Ihr Anwärterjahr absolvierte sie in Bayern, bevor sie in Sachsen für ein Jahr ein Forstrevier übernahm. Nach der Arbeit in einer Forstbetriebsgemeinschaft merkte sie, dass ihr der Kontakt zu Menschen fehlte – da kam die Stelle im Revier Tettnang-Neukirch gerade recht, das von der Argen bis fast zur Schussen reicht, in dem es rund 800 Privatwaldbesitzer gibt und das laut Jürgen Holzwarth „eine Perle unter den Forstrevieren im Bodenseekreis ist“.
Katja Walters Aufgaben sind sehr vielfältig und liegen vor allem im Bereich
der Waldbewirtschaftung. Dazu gehört zunächst einmal, dass sie den Waldbesitzern, von denen viele im Bezirk auf Kleinstflächen arbeiten, Beratung anbietet. Nachhaltigkeitsaspekte und Fragen zum Klimawandel würden dabei eine immer größere Rolle spielen. „Der Blick geht dabei immer auf die nächste Waldgeneration und dreht sich zum Beispiel um die Frage, wie Freiflächen sinnvoll aufzuforsten sind“, erklärt die junge Frau.
Die Försterin kann darüber hinaus aber als Dienstleisterin von den
Waldbesitzern auch damit beauftragt werden, Holz für den Einschlag zu vermessen und für den Verkauf vorzubereiten oder für die nötigen Arbeiten einen Forstunternehmer zu organisieren. Ein wichtiger Bestandteil ist auch, die Waldbesitzer zu möglichen Förderungen zu beraten und beim Ausfüllen der oft komplexen Anträge zu helfen. Nach mehreren schweren Schadereignissen ist ein Thema im Wald beherrschend: Schäden durch Winterstürme, Schneebruch und Trockenheit, in deren Folge sich der Borkenkäfer massiv ausbreiten konnte. Hinzukommt der gesetzlich verankerte Auftrag zur Bildungsarbeit – was prima passt, weil Katja Walter auch eine Ausbildung als Waldpädagogin vorweisen kann.
Als Revierförsterin ist Katja Walter inzwischen im Wald mit einem Tabletcomputer unterwegs, was ihr beim Beratungsgeschäft sehr nützlich ist. Nun freut sie sich darauf, das Revier und die Waldbesitzer mit ihren ganz unterschiedlichen Ansätzen und Herangehensweisen kennenzulernen.