Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wieder mehr Virus-Mutationen im Bodenseekreis
Insgesamt 158 neue Corona-Fälle in einer Woche – Drei Menschen liegen auf der Intensivstation
BODENSEEKREIS - Seit Beginn der Corona-Krise spielen Zahlen eine große Rolle: Wie viele Fälle gibt es? Wie viele Menschen haben sich neu infiziert und wie viele Menschen sind bereits gegen das Virus geimpft? Ein Überblick für den Bodenseekreis.
Am Montagnachmittag gab es im Bodenseekreis genau 5314 CoronaFälle. Das sind 158 Infektionen mehr als noch vor einer Woche, teilt das Landratsamt Bodenseekreis einer Pressemitteilung mit. Ebenso seien mehr Fälle mit Mutationen nachgewiesen worden. Insgesamt entdeckten die Laboren 85-mal eine Virusvariante – 291 bekannte Fälle gibt es nun.
Laut Pressemitteilung wurden seit Beginn der Pandemie knapp 77 000 PCR-Tests durchgeführt, rund 6500 davon waren positiv. In der letzten Woche kamen 260 positive Tests hinzu. Der höchste SiebenTages-Wert je 100 000 Einwohner lag in der zurückliegenden Woche bei 70,8. Der Inzidenz-Status des Bodenseekreises ist unverändert „über 50“, teilt Pressesprecher Robert Schwarz mit.
In dieser Woche stünden nun rund 3600 Dosen für die Erst- und Zweitimpfung zur Verfügung. Bislang wurden im Bodenseekreis rund 13 400 Impfdosen verabreicht, rund 3400 davon als Zweitimpfung. Alle nun geplanten Impfungen im Kreisimpfzentrum (KIZ) werden planmäßig durchgeführt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) stufte den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca nun doch als „sicher und wirksam“ein. Personen, deren Impftermin
wegen der deutschlandweiten Impfunterbrechung bezüglich des Impfstoffs von Astra-Zeneca in der vergangenen Woche ausgefallen ist, werden durch das Kreisimpfzentrum Bodenseekreis in den kommenden Tagen benachrichtigt.
Als akute Infektionsfälle gelten 521 Personen. 19 Menschen werden im Zusammenhang mit Covid-19 stationär in den Kliniken im Landkreis behandelt. Drei Davon befinden sich auf den Intensivstationen. Das geht aus dem Covid-19-Dashboard des Landratsamts Bodenseekreis hervor. Die Zahl an behandelten Intensivpatienten sei in den letzten sieben Tagen stabil geblieben, teilt Susann Ganzert, Pressesprecherin des Medizin-Campus Bodensee, der Schwäbischen Zeitung mit.
Deutschlandweit ist die Zahl der Corona-Patienten auf Deutschlands
Intensivstationen wieder angestiegen. Mehr als 3000 Betten sind derzeit belegt. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor. „Wir starten jetzt auf den Intensivstationen in die dritte Welle, und das auf einem sehr hohem Niveau. Davor hatten wir bereits Ende Februar gewarnt und das bereitet uns große Sorgen“, sagte Divi-Präsident Gernot Marx. „Wir erwarten in den nächsten Wochen einen rasanten Anstieg der Patienten, da die Welle der Intensivpatienten immer zwei bis drei Wochen der Infektionswelle nachrollt“, mutmaßt auch Divi-Präsident Gernot Marx.
Das Alkoholverbot im Landkreis ist ab sofort aufgehoben. Lokale Regelungen seien davon aber nicht betroffen, heißt es in der Mitteilung.