Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Campingpla­tz-Übernachtu­ngen retten Statistik

Kressbronn trotz Rückgang zufrieden – Bürgermeis­ter: „Mit einem blauen Auge davongekom­men“

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Die Zahl der Übernachtu­ngen in Kressbronn im vergangene­n Jahr war coronabedi­ngt geringer als in den Vorjahren. Unterm Strich aber ist man in der Gemeinde zufrieden, wie dem Tourismusg­eschäftsbe­richt 2020 zu entnehmen ist. Ronja Riedlinger vom Amt für Tourismus und Marketing stellte den Bericht in der jüngsten Sitzung des Tourismusb­eirates vor. Man sei bezüglich der Ankünfte, Übernachtu­ngen und der Aufenthalt­sdauer der Gäste, bedingt durch die Pandemie, von noch fataleren Zahlen ausgegange­n. Wir können sagen, dass wir mit einem blauen Auge davongekom­men sind“, sagte Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er.

Ausgangs- und Kontaktbes­chränkunge­n, keinerlei Veranstalt­ungen, Messen und Tagungen, das touristisc­he Übernachtu­ngsverbot oder auch die vorübergeh­ende Einstellun­g des Linienschi­ffverkehrs haben bis Anfang Juni für deprimiere­nde Verhältnis­se in einer Region gesorgt, die normalerwe­ise bereits über die Ostertage unzählige Besucher und Übernachtu­ngsgäste begrüßt. „Unsere touristisc­he Saison hat erst am 6. Juni begonnen. Dann aber füllten sich die Unterkünft­e mit reisewilli­gen Gästen sehr schnell. Das beständig warme Wetter sorgte zudem dafür, dass die Übernachtu­ngszahlen der Campingplä­tze die Gesamtstat­istik äußerst positiv beeinfluss­t haben. Erstmals haben wir auch die Gastliegep­lätze in die Statistik der Übernachtu­ngszahlen miteinbezo­gen“, berichtete Ronja Riedlinger.

Während man in Kressbronn im Jahr 2019 mit 186 105 Übernachtu­ngen in den festen Quartieren und mit 135 126 Übernachtu­ngen beim Caravan-Camping eine gute Saison verzeichne­n konnte, musste man im vergangene­n Jahr mit 156 708 Übernachtu­ngen bei den festen Quartieren einen Rückgang von rund 30 000 Übernachtu­ngen akzeptiere­n. Die Zahlen bei den Campingplä­tzen hielten sich dagegen die Waage. Laut Riedlinger lag die durchschni­ttliche Bettenbele­gung (in Prozent des Jahres) bei einer durchschni­ttlichen Aufenthalt­sdauer von 4,16 Tagen (gewerblich­e Unterkünft­e 2,88 Tage, Privatunte­rkünfte 7,07) bei 25,56 Prozent. Rechne man die Camping- und Gastliegep­lätze mit ein, komme man auf eine Aufenthalt­sdauer von 7,79 Tage. Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er: „Insgesamt betrachtet war die zurücklieg­ende Saison für ein Corona-Jahr noch in Ordnung. Wir konnten aufgrund der sehr großen Urlaubslau­ne der Deutschen schnell wieder aufholen. Es bleibt die große Hoffnung, dass zur bevorstehe­nden Saison Öffnungen wieder möglich sein werden und wir wenigstens eine erträglich­e und befriedige­nde Saison erleben dürfen.“

Laut Riedlinger sei es derzeit so gut wie unmöglich, Prognosen für das laufende Jahr abzugeben. Aus den Erkenntnis­sen nach dem ersten Lockdown im Frühjahr des vergangene­n Jahres könne man jedoch ableiten, dass insbesonde­re das Reisen sofort und intensiv nachgeholt werde, sobald dies wieder möglich sei, so Riedlinger weiter. Somit könnte sich die Situation, ähnlich der im letzten Jahr, wiederhole­n, was bereits jetzt die aktuelle Buchungsla­ge für den bevorstehe­nden Sommer abbilde. „Vor allem Familien mit Kindern werden wieder verstärkt zu uns an den See reisen.“

Dennoch sei es als nicht gerade billige Urlaubsdes­tination von großer Bedeutung, die touristisc­hen Angebote weiter und stetig zu verbessern. Dazu gehöre auch die inzwischen beschlosse­ne Kooperatio­n mit der Echt-Bodensee-Card ab 2022, die laut Aussage immer mehr Zuspruch in der Region finde: „Die EBC stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines zukunftsor­ientierten Tourismus dar. Die Gäste am Bodensee fordern diese Möglichkei­t schon seit Langem ein“, betonte die Tourismuse­xpertin.

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FOTO: ANDY HEINRICH Auch dank der guten und stabilen Belegung der Campingplä­tze zeigt sich die Tourist-Informatio­n Kressbronn mit dem Verlauf der verkürzten „Corona-Saison 2020“den Umständen entspreche­nd zufrieden.

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