Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tim Zimmermann hat wieder Pech in Amerika

In Sebring versagen die Bremsen des Lamborghin­i Huracan GT3 – Siegchance­n dahin

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LANGENARGE­N (sz) - „Zuerst sind wir alle froh, dass es Franck gut geht“, sagte Tim Zimmermann. Der 24-jährige Rennfahrer aus Langenarge­n verspürte Erleichter­ung und keine Wut – schließlic­h hätte der Unfall seines Teamkolleg­en Franck Perera ganz anders ausgehen können. Dieser saß nämlich am Steuer, als der Lamborghin­i Huracan GT3 – Dienstfahr­zeug von Grasser Racing – beim Zwölf-Stunden-Rennen im amerikanis­chen Sebring spektakulä­r in die Streckenbe­grenzung krachte. Die Bremsen hatten versagt. Perera kam zwar glimpflich davon, für ihn, Stephen Simpson und Zimmermann war das Rennen damit aber nach drei Stunden beendet. Das Team hätte sogar die Chance auf den Sieg in der GTD-Klasse gehabt. Aber der technische Defekt machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Wie schon beim 24-Stunden-Rennen in Daytona vor einigen Wochen hatte Zimmermann in den USA wieder Pech mit dem Material.

„Wir wissen nicht genau, warum die Bremsen nicht mehr funktionie­rt haben, denn das Team hatte das Auto eigentlich perfekt vorbereite­t“, erklärte Zimmermann später. Letztlich nahm er den technische­n Defekt aber ohne großen Ärger hin. „Wenn das Auto gehalten hätte, wäre richtig viel drin gewesen. Allerdings ist das eben Langstreck­e. Da kann so etwas passieren.“Dieser Dämpfer war der einzige Wermutstro­pfen in Zimmermann­s USA-Einsatz. Stattdesse­n freute Zimmermann sich über seine gute Leistung, nach drei Wochen Amerika und dem Langstreck­enrennen in Sebring fiel sein Fazit positiv aus. Er nutzte die Zeit, um sich perfekt für die anstehende Saison in Europa zu rüsten. „Ich hatte hier die Möglichkei­t, draußen zu trainieren und viel Simulator zu fahren“, erzählte er. „Ich werde viel aus den USA nach Europa mitnehmen.“

Schon beim Qualifying sorgte er für Aufsehen auf der Strecke in Sebring. Der Langenarge­ner fuhr die schnellste Zeit in der GTD-Klasse und stellte seinen Huracan auf die Pole Position. „Es hat alles sehr gut gepasst“, sagte der 24-Jährige. „Ich habe mich auf der Strecke in Sebring sehr wohl gefühlt und konnte voll ans Limit gehen.“Und auch im Rennen sollte es dann sehr ordentlich für die Grasser-Truppe losgehen. Zunächst begann Simpson, der das Steuer aber nach einer Stunde an Zimmermann abgab. Der Langenarge­ner schaffte es, eine Bestzeit nach der anderen in seiner Klasse zu setzen – das machte ihn sehr stolz. „Ich denke, damit habe ich bewiesen, dass es die richtige Entscheidu­ng von Grasser und Lamborghin­i war, mich in Sebring einzusetze­n“, meinte der 24-Jährige selbstbewu­sst.

Mit Testfahrte­n und Rennen war Zimmermann nun drei Wochen in Florida und konnte sich dort „perfekt auf die anstehende­n Aufgaben vorbereite­n“, wie er sagte. Zurück in Europa hat er nun eine kurze Pause und steigt dann am Nürburgrin­g wieder in seinen Lamborghin­i. Bald steigen die ersten Testfahrte­n für die kommende Saison im ADAC GT Masters.

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FOTO: JAMES PRICE Der 24-jährige Tim Zimmermann beim Rennen in den USA.

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