Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Trimm-Dich-Pfad – so nimmt er künftig seinen Lauf
Nach Abbruch der Brücke: Waldbiotop gibt neue Streckenführung vor – 80 Meter ohne Waldboden
MECKENBEUREN - Ohne Diskussion und einhellig hat sich der Gemeinderat am Mittwochabend für die neue Teil-Laufstrecke am Trimm-DichPfad in Brugg ausgesprochen. Notwendig wird sie, nachdem im Januar die marode Brücke nahe der Schussen abgerissen wurde. Mit der Folge: Ein Teilbereich der Strecke wird verlegt, und zwei Trimm-Dich-Geräte brauchen einen neuen Standort. Nicht ganz realisieren lässt sich, dass Sportler und Spaziergänger nur auf Waldboden unterwegs sind. Allerdings fällt der Abschnitt, der auf einen landwirtschaftlichen Weg umgeleitet werden muss, kürzer aus als zunächst befürchtet.
Damit hatte nämlich der Gemeinderat die Verwaltung bei seinem Beschluss im Herbst beauftragt – zu prüfen, ob die Verlegung der Laufstrecke so erfolgen kann, dass sie nach wie vor durchgängig auf Waldboden verläuft.
Nach den Gesprächen mit dem Eigentümer (der Forstverwaltung, als Vertreter des Landes) wies Bauamtsleiter Elmar Skurka nun bei der Sitzung im Bildungszentrum Buch darauf hin, dass eine vorhandene Rückegasse entlang des Zuflusses zur Schussen für die Neuanlage der Wegstrecke genutzt werden kann.
Was jene Teilstrecke, die auf dem wassergebundenen Feldweg zurückzulegen sein wird, von 120 auf etwa 80 Meter verkürzen soll. Mehr aber ist nicht möglich: Das östlich des Gewässers vorhandene Waldbiotop muss umgangen werden und verhindere eine Rückführung der Laufstrecke zur alten Wegeführung.
Mit der Verlegung der Strecke müssen auch zwei Trimm-Dich-Geräte
umziehen. Dass sie in dem nun gewählten Bereich ihren neuen Standort finden, sei dem geschuldet, dass es keine „Sackgasse“zu den beiden Geräten geben soll. Über diese neuen Plätze sei auch schon mit dem Forst gesprochen worden, erklärte Elmar Skurka.
Bürgermeisterin Elisabeth Kugel hatte einleitend darauf hingewiesen, dass die Entscheidung, die Brücke nicht wieder aufzubauen, im September
vom Gemeinderat „nicht leichtfertig“getroffen worden sei. Vielmehr habe sich rechtlich so manches geändert, was es seit dem Bau der ersten Brücke um 1970 zu beachten gelte. Und: „Wir sind in einer Corona-Haushaltslage“, so Elisabeth Kugel, was zu der Frage führe: „Was wollen wir uns leisten?“
Zu den Kosten hieß es in der Verwaltungsvorlage, dass allein für Fundamente und Holzaufbau 50 000 Euro zu veranschlagen seien.
Nicht unerwähnt blieb, dass am 18. Januar ein Schreiben im Rathaus einging, das sich für Erhalt und Renovierung der Brücke aussprach und von 188 Personen unterzeichnet war.
In einer Pressemitteilung hatte die Gemeinde im Vorfeld der Ratssitzung als „Vorteil der neuen Streckenführung“benannt, dass diese durchgängig barrierefrei ist. Das sei bisher – mit der Nutzung der Brücke – nicht der Fall gewesen.
Im Fazit stand in dem Pressebericht mit Blick auf die Entscheidung aus dem September: „In Abwägung dieser Argumente mit den sonstigen Bedarfen in der Gemeinde und der coronabedingt deutlich angespannten Haushaltslage, kam der Gemeinderat zu der Entscheidung, auf den Luxus des Brückenneubaus zu verzichten und dringendere Projekte zu priorisieren.“
„Das ist das Bestmögliche, was wir machen können“, äußerte sich in der Sitzung Jonathan Wolf (SPD) zu dem nun favorisierten Weg.
Die Gemeinde ist seit 2010 für den Unterhalt des Trimm-Dich-Pfads und des Parkplatzes im Brugger Holz verantwortlich. Sie trägt auch die Haftung für die Nutzung.