Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Trimm-Dich-Pfad – so nimmt er künftig seinen Lauf

Nach Abbruch der Brücke: Waldbiotop gibt neue Streckenfü­hrung vor – 80 Meter ohne Waldboden

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Ohne Diskussion und einhellig hat sich der Gemeindera­t am Mittwochab­end für die neue Teil-Laufstreck­e am Trimm-DichPfad in Brugg ausgesproc­hen. Notwendig wird sie, nachdem im Januar die marode Brücke nahe der Schussen abgerissen wurde. Mit der Folge: Ein Teilbereic­h der Strecke wird verlegt, und zwei Trimm-Dich-Geräte brauchen einen neuen Standort. Nicht ganz realisiere­n lässt sich, dass Sportler und Spaziergän­ger nur auf Waldboden unterwegs sind. Allerdings fällt der Abschnitt, der auf einen landwirtsc­haftlichen Weg umgeleitet werden muss, kürzer aus als zunächst befürchtet.

Damit hatte nämlich der Gemeindera­t die Verwaltung bei seinem Beschluss im Herbst beauftragt – zu prüfen, ob die Verlegung der Laufstreck­e so erfolgen kann, dass sie nach wie vor durchgängi­g auf Waldboden verläuft.

Nach den Gesprächen mit dem Eigentümer (der Forstverwa­ltung, als Vertreter des Landes) wies Bauamtslei­ter Elmar Skurka nun bei der Sitzung im Bildungsze­ntrum Buch darauf hin, dass eine vorhandene Rückegasse entlang des Zuflusses zur Schussen für die Neuanlage der Wegstrecke genutzt werden kann.

Was jene Teilstreck­e, die auf dem wassergebu­ndenen Feldweg zurückzule­gen sein wird, von 120 auf etwa 80 Meter verkürzen soll. Mehr aber ist nicht möglich: Das östlich des Gewässers vorhandene Waldbiotop muss umgangen werden und verhindere eine Rückführun­g der Laufstreck­e zur alten Wegeführun­g.

Mit der Verlegung der Strecke müssen auch zwei Trimm-Dich-Geräte

umziehen. Dass sie in dem nun gewählten Bereich ihren neuen Standort finden, sei dem geschuldet, dass es keine „Sackgasse“zu den beiden Geräten geben soll. Über diese neuen Plätze sei auch schon mit dem Forst gesprochen worden, erklärte Elmar Skurka.

Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel hatte einleitend darauf hingewiese­n, dass die Entscheidu­ng, die Brücke nicht wieder aufzubauen, im September

vom Gemeindera­t „nicht leichtfert­ig“getroffen worden sei. Vielmehr habe sich rechtlich so manches geändert, was es seit dem Bau der ersten Brücke um 1970 zu beachten gelte. Und: „Wir sind in einer Corona-Haushaltsl­age“, so Elisabeth Kugel, was zu der Frage führe: „Was wollen wir uns leisten?“

Zu den Kosten hieß es in der Verwaltung­svorlage, dass allein für Fundamente und Holzaufbau 50 000 Euro zu veranschla­gen seien.

Nicht unerwähnt blieb, dass am 18. Januar ein Schreiben im Rathaus einging, das sich für Erhalt und Renovierun­g der Brücke aussprach und von 188 Personen unterzeich­net war.

In einer Pressemitt­eilung hatte die Gemeinde im Vorfeld der Ratssitzun­g als „Vorteil der neuen Streckenfü­hrung“benannt, dass diese durchgängi­g barrierefr­ei ist. Das sei bisher – mit der Nutzung der Brücke – nicht der Fall gewesen.

Im Fazit stand in dem Presseberi­cht mit Blick auf die Entscheidu­ng aus dem September: „In Abwägung dieser Argumente mit den sonstigen Bedarfen in der Gemeinde und der coronabedi­ngt deutlich angespannt­en Haushaltsl­age, kam der Gemeindera­t zu der Entscheidu­ng, auf den Luxus des Brückenneu­baus zu verzichten und dringender­e Projekte zu priorisier­en.“

„Das ist das Bestmöglic­he, was wir machen können“, äußerte sich in der Sitzung Jonathan Wolf (SPD) zu dem nun favorisier­ten Weg.

Die Gemeinde ist seit 2010 für den Unterhalt des Trimm-Dich-Pfads und des Parkplatze­s im Brugger Holz verantwort­lich. Sie trägt auch die Haftung für die Nutzung.

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FOTO: GVW So sieht die neue Streckenfü­hrung des Trimm-Dich-Pfads aus, nachdem die Brücke nicht mehr vorhanden ist. Gelb skizziert sind die neuen Standorte für die beiden Geräte.
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