Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nach Zweiergesp­räch betonen SPD und FDP den Willen zur Ampelkoali­tion

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STUTTGART (kab) - „Bei dem heutigen Gespräch haben wir festgestel­lt, dass es nicht genügend Schnittmen­gen mit der SPD für eine Ampelkoali­tion gibt.“Mit diesen Worten hatte FDP-Fraktionsc­hef HansUlrich Rülke vor fünf Jahren den grün-roten Traum von einer Ampelkoali­tion platzen lassen. Diesmal ist alles anders. „Wie aufgrund der Zusammenar­beit in den fünf Jahren der Opposition nicht anders zu erwarten, gibt es eine hinreichen­de Vertrauens­basis im Verhältnis zur SPD, um auch gemeinsam regieren zu können“, erklärte Rülke am Freitagnac­hmittag. Zuvor hatten sich die Verhandlun­gsteams von FDP und SPD zu den ersten offizielle­n Sondierung­en zu zweit getroffen. Das Gespräch sollte Inhaltlich­es ausloten, aber auch als Vorbereitu­ng für das erste Sondierung­sgespräch zu dritt mit den Grünen am Samstag dienen. Laut Rülke gebe es zukunftswe­isende gemeinsame Projekte – etwa in der Gesellscha­ftspolitik. „Wir haben auch über programmat­isch Trennendes gesprochen und kamen zu dem Ergebnis, dass es überall Brücken gibt, so dass auch inhaltlich nichts für ein Scheitern einer Zusammenar­beit von FDP und SPD spricht.“Ähnlich optimistis­ch hat sich SPD-Chef Stoch nach dem Gespräch geäußert und von „inhaltlich­en Kompromiss­linien bei allen Themen“gesprochen. Trotz der sehr unterschie­dlichen Ausrichtun­gen der beiden Parteien – die SPD sieht das Wohl im starken Staat, die FDP im freien Markt – gebe es keine Unvereinba­rkeiten. Die Botschaft, die Stoch wie Rülke an diesem Freitagabe­nd aussenden möchten, geht vor allem an die Grünen: „Grüne, SPD und FDP haben Kompetenze­n, die, wenn sie sie zusammenle­gen, eine gute Zukunft des Landes Baden-Württember­g in einer neuen Landesregi­erung schaffen können“, sagt Stoch. Denn letztlich entscheide­n die Grünen, ob sie sich auf das erste Ampelbündn­is im Land einlassen, oder ob sie die Regierung mit der CDU fortsetzen möchten.

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