Schwäbische Zeitung (Tettnang)

4700 saubere Pfeifen – die Orgel der Elbphilhar­monie zeigt wieder Charakter

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HAMBURG (dpa) - Nach einer Generalrei­nigung und Neuintonat­ion erstrahlt die Orgel der Hamburger Elbphilhar­monie in neuem Glanz. „Ich hatte ganz vergessen, wie aufregend das ist“, sagte Orgelbauer Philipp Klais am Freitag in Hamburg, nachdem Titularorg­anistin Iveta Apkalna Johann Sebastian Bachs „Toccata und Fuge d-Moll“gespielt hatte. Mehr als 4700 Pfeifen – die kürzeste aus Zinn misst elf Millimeter, die längste aus Holz zehn Meter – hatten die Orgelbauer mehrere Wochen lang gereinigt und dann wieder eingesetzt. Die für den Sommer geplante Reinigung war wegen der Corona-Pandemie vorgezogen worden. So hatten die Orgelbauer genug Zeit für ihre Arbeit. „Ich höre schon den Unterschie­d, weil ich den Charakter jedes Registers kenne“, sagte Apkalna. An fünf der 69 Register wurde etwas nachjustie­rt. „Diese Orgel hat wahnsinnig viel Charakter. Das genieße ich, aber einfach ist es nicht“, sagte die mehrfach ausgezeich­nete Lettin, die Orgeln auf der ganzen Welt spielt. Die Orgel der Elbphilhar­monie erstreckt sich auf einer Fläche von 15 mal 15 Metern. Nur einen kleinen Teil von ihr können die Besucher sehen – der Rest verschwind­et hinter der Wandverkle­idung des Konzertsaa­ls. „Die Orgel ist eine Erfolgsges­chichte, dabei war sie am Anfang noch nicht mal geplant“, sagte Intendant Christoph Lieben-Seutter. Erst eine Millionens­pende von Mäzen Peter Möhrle hat den Bau des imposanten Instrument­s möglich gemacht.

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FOTO: CHARISIUS/DPA Iveta Apkalna

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