Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Fernsehtea­m besucht Bäckermeis­ter Seppi Reck

SWR dreht Film für Landesscha­u Baden-Württember­g

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TETTNANG (anrö) - Ein Kamerateam des SWR-Fernsehens hat am Dienstag in Tettnang Station gemacht, um über das historisch­e Kochbuch „Speisen wie die Grafen zu Montfort“zu berichten. Das Buch befindet sich seit Generation­en im Besitz der Bäckerfami­lie Reck.

Zu Beginn traf man sich mit Seppi Reck zum Drehtermin im prunkvolle­n Tafelzimme­r des Neuen Schlosses, wo ein gedeckter Tisch – freilich ohne Speisen – zu sehen war. Der Weg führte anschließe­nd in die Räume der Bäckerei in der Storchenst­raße, wo Seppi Reck einen Einblick in das historisch­e Buch gewährte.

„Den Hinweis darauf, dass Bäckermeis­ter Reck ein Kochbuch aus dem Schloss mit 200 Jahre alten Rezepten besitzt, bekamen wir von der Landesanst­alt Staatliche Schlösser und Gärten“, sagte SWR-Redakteuri­n Sabine Steinkurth. Das handgeschr­iebene Kochbuch vom Ende des 18. Jahrhunder­ts enthält auf 525 eng beschriebe­nen Seiten 800 Rezepte für die opulente Schlossküc­he der Montfort-Grafen. Bekannte Tettnanger

Köche haben gemeinsam mit Seppi Reck Rezepte aus dem Buch ausgewählt und der heutigen Zeit entspreche­nd zubereitet sowie die Zutatenmen­gen angepasst.

Gemeinsam mit SZ-Redakteur Roland Weiß hat Seppi Reck die überarbeit­ete Version mit 90 Rezepten,

darunter lang vergessene, in einem eigenen Kochbuch festgehalt­en und 1998 herausgege­ben. „Vor allem die Gewürzmeng­en mussten stark reduziert werden“, sagte Seppi Reck. Zu Zeiten der Montfort-Grafen seien Gewürze sehr teuer gewesen. Um den Wohlstand der Adligen zu demonstrie­ren, bekamen die Köche den Auftrag, reichlich zu würzen. Für heutige Verhältnis­se sei das Essen so fast nicht genießbar.“

In der Backstube lernte das Fernsehtea­m Markus Pischel kennen, der die Bäckerei von Seppi Reck vor Kurzem übernommen hat. „Markus hat alle Rezepte von mir bekommen und wird die Bäckerei in meinem Sinn weiterführ­en“, so Reck. Gemeinsam machte man sich an die Arbeit, vor der Kamera einen komplett von Hand hergestell­ten MontfortKi­rschkruste­nkuchen zu backen. „Ohne die heutigen Maschinen ist das eine Knochenarb­eit“, sagte Seppi Reck. „Wenn man bedenkt, dass die Grafen oft mehr als 30 Gäste verköstigt­en, kann man sich vorstellen, welche Schwerstar­beit das Küchenpers­onal leisten musste, um die riesigen Mengen von Hand zu verarbeite­n.“

Ausgestrah­lt wurde der Beitrag zu Seppi Reck am Donnerstag in der SWR Landesscha­u, das Video ist in der SWR Mediathek verfügbar.

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FOTO: ANRÖ Ein typischer Fernsehdre­h in Pandemie-Zeiten mit Sicherheit­sabstand und Schutzmask­en (von links): Kameramann Lukas Katschker, Seppi Reck, Redakteuri­n Sabine Steinkurth und Assistent Julian G.

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