Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wohnen im Grünen: Ausschuss genehmigt Bau in Außenbezirken
Nachverdichtung rund um die Kerngemeinde
MECKENBEUREN (scht) - In den Außenbezirken von Meckenbeuren tut sich was. In der jüngsten Sitzung des technischen Ausschusses ging es immerhin um ein halbes Dutzend Projekte, bei denen rund um die Kerngemeinde neue Wohn- und Nutzflächen entstehen sollen. Gemeinde und Ausschussmitglieder zeigten sich aufgeschlossen für die Ideen.
Das „Baldeshäusle“in Knellesberg ist eines der letzten Gebäude, das zur Gemeinde Meckenbeuren gehört. Das weiße Haus mit dem markanten Erker gehört zu einem Hof der inmitten der Hopfen und Obstplantagen liegt, die sich den Hügel hinauf hinter dem Ortsteil Liebenau erstrecken. Durch den Anbau eines Treppenhauses sollen zwei weitere Wohnungen im Gebäude erschlossen werden. Außerdem sind Balkone und Terrassen geplant. Nach dem Umbau sollen dann vier Wohnungen im Gebäude zur Verfügung stehen. Dies sei, so erläuterte Elmar Skurka in seiner rechtlichen Einordnung des Projektes, möglich, wenn das Gebäude erhaltenswert sei und das Bild der Kulturlandschaft präge und wenn das Vorhaben der zweckmäßigen Verwendung und Erhaltung des Gebäudes diene. Im Außenbereich seien nur privilegierte Maßnahmen erlaubt. Die Gemeinde geht von einem erhaltenswerten, für die Kulturlandschaft typischen Gebäude
und einer zweckmäßigen Verwendung desselben aus. Die Ausschussmitglieder konnten sich dem anschließen und stimmten dem Antrag einstimmig zu.
Für den Ortsteil Hirschach lag dem Gremium ein Bauvorbescheid zur Entscheidung vor. Entstehen soll ein Betriebsleiterwohnhaus mit Sozialräumen, außerdem ein Büro und Schulungsraum für den bestehenden Landtechnikbetrieb. 2018 war ein Einfamilienhaus als Betriebsleiterwohnung von der Baubehörde abgelehnt worden. Jetzt soll an eine Scheune angebaut werden. Das sei, wie Skurka erläuterte, zulässig, wenn es sich um die bauliche Erweiterung eines zulässigen Gewerbebetriebes handle und wenn die Erweiterung angemessen sei. Das sei gegeben, wenn keine neuen Betriebszweige eröffnet werden und wenn die Größenordnungen für einen vergleichbaren Betrieb angemessen seien. Soweit überprüfbar sah die Verwaltung diese Punkte aufgrund der eingereichten Unterlagen als erfüllt an.
Annette Mayer von der BUS-Fraktion fand, es sei schwer zu sagen, ob das angemessen sei und enthielt sich der Stimme. Alle anderen Ausschussmitglieder stimmten dem Bauvorbescheid zu.
Die Bürgermeisterin erteilte, wie in der Sitzung mitgeteilt wurde, ihr Einvernehmen außerdem für den Dachausbau, um eine dritte Wohneinheit zu schaffen im Weinbergweg in Straß, den Umbau der bestehenden Dachgauben im Brunnenweg in Gunzenhaus, den Neubau eines Einfamilienhauses in Gerbertshaus sowie den Einbau eines Hofladens in ein Ökonomiegebäude samt Nutzungsänderung des bestehenden Hofladens in eine Backwarenverkaufsstelle in Siglishofen.