Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Stadt bekommt ein privates Testzentru­m

Zirkuspark­platz „P7“wird zum Drive-In für Schnell- und PCR-Tests – Termine online

- Von Yvonne Mehmedovic

FRIEDRICHS­HAFEN - Termin buchen, mit dem Auto vorfahren, Fenstersch­eibe runter, Stäbchen rein, Stäbchen raus – fertig: Auf dem P7 der Messe, oft auch Zirkuspark­platz genannt, wird am Mittwoch, 31. März, 13 Uhr ein privates CoronaTest­zentrum eröffnet. Zwischen 3000 und 10 000 Abstriche pro Tag können dort gemacht werden, „an sieben Tagen in den Woche“, wie Koordinato­r Michael Raisch erklärt, „sogar an den Osterfeier­tagen“. Termine für das Drive-In-Testzentru­m können frühestens ab Dienstag, 16 Uhr, gebucht werden.

10 000 Tests pro Tag muten auf den ersten Blick viel an, „aber für eine Öffnungsst­rategie einer Stadt mit rund 60 000 Einwohnern ist das sehr realistisc­h und auch nötig“, so Raisch weiter. Es sei auch nicht auszuschli­eßen, dass unterstütz­end zur Station auf P7 eine weitere Teststatio­n in der Innenstadt entstehe, „oder weitergeda­cht: an Orten, an denen in Zukunft wieder Veranstalt­ungen stattfinde­n könnten“.

Denn das Ziel des Anbieters ist klar definiert: Mögliche Öffnungsko­nzepte sollen flugs nach vorne gebracht werden. Dabei geht es den Organisato­ren auch darum, „sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen“, wie Raisch berichtet.

Hinter dem Testzentru­m steht nämlich ein Verbund aus Veranstalt­ern, Labormitar­beitern, Programmie­rern und DJs. Mario Schneider, Gastronom aus Ulm, hatte im Dezember die Idee dazu, ein Team aufgestell­t und das Voerhaben rasch umgesetzt. „Wir haben in den vergangene­n Wochen unter anderem Teststatio­nen in Ulm, Esslingen, Mannheim, Konstanz, Saarbrücke­n und Singen eröffnet“, führt Raisch aus. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen.

Auch bei der Häfler Stadtverwa­ltung stießen die Betreiber des neuen Testzentru­ms auf offene Ohren. „Das hilft uns natürlich sehr“, sagt Andrea Kreuzer auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Derzeit könne man das Angebot der kommunalen Testzentre­n nicht mehr aufstocken. „Dafür benötigen wir mehr Personal“,

so die Pressespre­cherin der Stadtverwa­ltung. In der Zeit vom 29. März bis einschließ­lich 1. April werden in beiden Testzentre­n der Stadt etwa 2000 Menschen getestet.

Dass auf dem Zirkuspark­platz ein vielfaches mehr an Proben entnommen werden können, hat zwei Gründe: Zum Einen ist aussschlie­ßlich medizinisc­hes Fachperson­al im Einsatz, das laufend testen kann, zum Anderen dauern die Schnelltes­ts nicht so lang. „Von der An- bis zu Abfahrt kalkuliere­n wir mit einem fünfminüti­gen Aufwand – inklusive

Test“. Das Ergebnis erhalten die Getesteten nach spätestens 30 Minuten per E-Mail.

Etwas länger, nämlich etwa 24 bis 30 Stunden dauert die Auswertung eines PCR-Test, der ebenfalls vor Ort gemacht werden kann. Kostenpunk­t: 61,36 Euro. „Unser Angebot deckt die Kosten, ist aber kein Gewinnmode­ll“, betont Raisch.

Getestet werde, solange der Bedarf da sei. Los geht’s mit 3000 Schnelltes­ts, „wir können aber jederzeit spontan das Pensum erhöhen“, sagt Raisch. Das Angebot auf dem

Zirkuspark­platz richte sich nach der Nachfrage der Bürger, gegebenenf­alls werden Öffnungsze­iten erweitert, um viele Tests zu ermögliche­n.

Geöffnet hat das Testzentru­m werktags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr sowie sonntags von 10 bis 13 Uhr. Termine können frühestens ab Dienstagna­chmittag gebucht werden unter www.covidschne­lltestzent­rum.de

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FOTO: MY Auf dem P7 herrscht zwar noch gähnende Leere, ab Mittwoch sollen hier im Drive-In-Verfahren aber Schnelltes­ts gemacht werden – bis zu 10 000 pro Tag.

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