Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Die Geister, die sie riefen

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des Norwegers schon bei dessen Verpflicht­ung geäußert. Nur hatten sie in Dortmund halt gehofft, dass dieser Schritt weit in der Zukunft liegt. Nun aber performt Haaland besser – und der BVB schlechter – als gedacht. „Ein Blinder würde erkennen, dass das ein guter Stürmer ist“, musste nicht erst City-Teammanage­r

verkünden. Ex-Bundestrai­ner sagt: „Ihm tut es nicht weh, zu bleiben und sich mindestens ein weiteres Jahr zu beweisen.“Doch ist dem wirklich so? Nehmen wir an, es stellt sich doch so dar, dass es Haaland schmerzt, er die Lust am Spiel etwa verliert und leistungst­echnisch stagniert, ist es da nicht zumindest logisch, Alternativ­en auszuloten? Der Aufschrei über gierige Berater und Söldner greift zu kurz. Haaland ist keine zwei Jahre beim Club und hat wohl nie in BVBBettwäs­che geschlafen. Er leistet, liefert und liebäugelt nun mit mehr. Bliebe die Art und Weise. Doch ist jene die Hyperversi­on des Fußballkap­italismus, den die Großclubs selbst ständig betreiben. Den BVB trifft nur die Reflexion des eigenen Handelns. „Sie geben eine Menge Geld aus und bezahlen viel Geld an Berater, damit sie diese Spieler ranholen, die eine unglaublic­he Qualität haben“, formuliert Guardiola. Dass BVB-Geschäftsf­ührer

sagt: „Es gibt da keinen Alternativ­plan“, klingt nett, doch heißt es in dieser Welt nichts. Wenn alle Parteien ernst machen, kann der BVB nur verkaufen, will er sich nicht einen weiteren Streikfall wie

oder leisten. Und wenn Haaland weg ist und der BVB vom Verkaufszu­m Kaufclub wird, möchte von Branchenet­hik wohl ohnehin wieder niemand etwas wissen.

Guardiola Jürgen Klinsmann Aubameyang Dembélé Pep Hans-Joachim Watzke Pierre-Emerick Ousmane

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