Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Unfälle auf A 96: Verletzte und 70 000 Euro Schaden
Die Unfallverursacher sind mit Sommerreifen unterwegs – Das könnte sehr teuer werden
WEISSENSBERG (jule) - Kurz nacheinander verursachen zwei Autofahrer am frühen Mittwochmorgen auf der Autobahn 96 zwei Unfälle. Beide hatten schon die Sommerreifen montiert. Eine Frau wird verletzt, für die beiden Unfallverursacher könnte es teuer werden.
Der erste Unfall passierte am Mittwochmorgen gegen 7 Uhr zwischen Weißensberg und Neuravensburg. Ein 52-Jähriger fuhr auf der schneebedeckten A 96 in Richtung München. „Da er bereits Sommerreifen auf seinem Fahrzeug montiert hatte, kam er ins Schleudern, prallte gegen die rechte Leitplanke und danach wieder zurück auf den rechten Fahrstreifen“, heißt es im Polizeibericht. Das Auto stand quer auf der Autobahn, ein 41-jähriger Autofahrer prallte in die rechte Fahrzeugseite. Beide Fahrzeugführer blieben zum Glück unverletzt.
Noch während der Abschleppdienst unterwegs war, um das komplett kaputte Auto des 52-Jährigen abzuholen, passierte an fast der gleichen Stelle schon der nächste Unfall. Eine 53-jährige Frau fuhr auf der Überholspur, als ein 61-Jähriger, der einen Lastwagen überholen wollte, immer näher kam. Der Mann, der ebenfalls mit Sommerreifen unterwegs war, prallte in das Heck der Frau. „Die 53-jährige Frau wurde bei dem Unfall erheblich verletzt, sie erlitt eine Oberarmfraktur und eine Schulterverletzung“, schreibt die Polizei.
Dieses Mal hatten beide Fahrzeuge einen Totalschaden und mussten abgeschleppt werden. Zwei Stunden lang kam es deswegen am Mittwochmorgen zum Stau, wie Thomas Steur, Chef der Lindauer Polizeiinspektion, sagt. Die Autobahn war bis 9 Uhr in Fahrtrichtung München zwischen Weißensberg und Neuravensburg komplett gesperrt, es gab eine Umleitung.
Insgesamt schätzt die Polizei den Schaden auf 70 000 Euro. Zu den kaputten Autos kommt noch der Schaden an der Leitplanke, den die Beamten mit rund 5000 Euro beziffern. Für die beiden Unfallverursacher könnte es teuer werden. „Es besteht keine generelle Pflicht, mit Winterreifen zu fahren“, erklärt Polizeichef Steur, „aber man braucht sie dann, wenn es erforderlich ist.“Sprich: Wenn es schneit oder die Straßen glatt sind, dann müssen Autofahrer die richtigen Reifen montiert haben. „Wer jetzt schon Sommerreifen drauf hat, muss sein Auto eben stehen lassen“, sagt Steur, der am Mittwoch selbst überlegt, ob er sein Auto lieber an der Polizeiinspektion geparkt lässt. Denn der Polizeichef hat selbst schon Sommerreifen montiert.
Inwieweit die Versicherung den Schaden der Unfallverursacher übernimmt, kann der Polizist nicht sagen. „Aber sie werden sicher erst einmal in Vorleistung gehen müssen. Und sie bekommen eine Geldbuße von 120 Euro und einen Punkt.“