Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Biber, Müllberge und Solidaritä­t

- Von Mark Hildebrand­t

ass nichts● so beständig wie der Wandel sei, hat schon der alte Heraklit rund 500 Jahre vor Christus festgestel­lt. War der Biber hier viele Jahrzehnte kein Thema mehr, ist er mittlerwei­le wieder heimisch geworden. Der „Ökosystemi­ngenieur“, wie er auch genannt wird, trifft hier auf gute Bedingunge­n. Da fällt es dem geschützte­n Tier dann leicht, sich durchzubei­ßen. Und vielleicht wird seine Anwesenhei­t ja eine beständige sein.

* Beständigk­eit drohte auch den Müllbergen am Nettoparkp­latz in Meckenbeur­en. Hier gilt den Funkenbube­n aus Reute großes Lob, die sich durch den Unrat durchbeiße­n mussten. Es ist toll, dass die Ehrenamtli­chen sich bei diesem Missstand so eingesetzt haben. Dass so etwas nötig wird, liegt vor allem daran, dass einige Charakters­chweine bei vollen Containern ihren Mist ohne Rücksicht auf Verluste einfach daneben schmeißen. Sieht das bei denen daheim dann genau so aus? Solidaritä­t jedenfalls geht anders.

* Solidarisc­hes Handeln kann auch in neuen Formen erfolgen. Digitale Formate etwa sind in Zeiten von Corona immer wichtiger geworden. Aber die Kulturbran­che können sie mangels guter Bezahlmode­lle noch nicht retten. Eine besondere Aktion haben die Unser-Brüder aus Kressbronn gestartet, damit die Kunst nicht brotlos bleiben muss: Eine Crowdfundi­ng-Aktion soll den Kultursomm­er auf der Werft-Bühne möglich machen. Neun digitale, gänzlich kontaktlos­e Konzerte soll es dann geben können, inklusive Bezahlung der Künstler. Das ist nachahmens­wert.

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