Schwäbische Zeitung (Tettnang)
AOK: Krankenstand in der Region bleibt 2020 konstant
BODENSEEKREIS (sz) - Die Krankenkasse AOK Bodensee-Oberschwaben hat ihren Gesundheitsbericht für das Jahr 2020 vorgestellt. Trotz Corona-Pandemie blieb der Krankenstand bei der AOK auf Vorjahresniveau bei 4,8 Prozent, teilt die Krankenkasse mit. Mit fünf Prozent lag der Krankenstand im Landkreis Sigmaringen in der Region am höchsten. Darauf folgen der Landkreis Ravensburg mit 4,9 Prozent und der Bodenseekreis mit 4,6 Prozent. Alle Werte liegen unter dem bundesweiten Krankenstand von 5,4 Prozent.
Die Analysen basieren auf den Daten der bei der AOK versicherten Arbeitnehmer. Die Branche Gesundheitsund Sozialwesen hatte mit 5,7 Prozent den höchsten Krankenstand. Der niedrigste Wert war im Wirtschaftszweig Banken/Versicherungen mit 3,1 Prozent festzustellen. Pro Mitglied verzeichnete die AOK im Schnitt 17,7 Fehltage und damit 0,7 Prozent mehr als 2019. Mit 52,1 Prozent war im Jahr 2020 mehr als die Hälfte der AOK-Versicherten in der Region mindestens einmal krankgeschrieben. Auf 100 AOK-Versicherte kamen 144,1 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Die Zahl der Krankschreibungen unterschritt damit den Vorjahreswert um 11,4 Prozent. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall dagegen stieg um 13,9 Prozent auf 12,3 Kalendertage.
„Es haben sich zwar weniger Versicherte krankgemeldet, dafür waren sie aber durchschnittlich länger krankgeschrieben als im Vorjahr“, erklärt Roland Beierl, Geschäftsführer der AOK Bodensee-Oberschwaben. Dafür sei auch die Zahl der Langzeiterkrankungen mit verantwortlich. Der Anteil der Fälle mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug vier Prozent. Diese Langzeiterkrankungen verursachten 42,8 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage.
Positiv haben sich laut AOK coronabedingte Hygienemaßnahmen ausgewirkt. So seien etwa Krankheiten des Verdauungssystems zurückgegangen. Auch die Grippewelle ist schwächer ausgefallen.