Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Schwäbisch Media übernimmt „Die kleine Seepost“
Neuer Verlag für das Kressbronner Mitteilungsblatt – Andreas Kling bleibt an Bord
KRESSBRONN - Das amtliche Mitteilungsblatt für die Gemeinde Kressbronn erscheint ab sofort im Verlag der „Schwäbischen Zeitung“Tettnang GmbH. Einen entsprechenden Verlagsvertrag segnete der Gemeinderat vor Kurzem mehrheitlich ab. Andreas Kling, bislang Geschäftsführer der SeeDruck GmbH und unter anderem zuständig für den redaktionellen Teil, bleibt der „kleinen Seepost“weiterhin als Herausgeber erhalten.
Hintergrund ist, dass Klings Firma SeeDruck Insolvenz angemeldet hat, wie Bürgermeister Daniel Enzensperger berichtete. Die Rechte an der „Seepost“gehören zur Insolvenzmasse und standen zum Verkauf. Die „Schwäbische Zeitung“Tettnang GmbH unter dem Dach von Schwäbisch Media gab ein Angebot ab und wird vorbehaltlich der Zustimmung der Gläubigerversammlung den Zuschlag erhalten. Als Folge
der Insolvenz stand die Entscheidung an, mit welchem Verlag die Gemeinde Kressbronn in Zukunft im Bezug auf das amtliche Mitteilungsblatt zusammenarbeiten will. Letztendlich stimmte eine Mehrheit des
Gemeinderates dem Verlagsvertrag mit der „Schwäbischen Zeitung“Tettnang GmbH zu. Einstimmig erfolgte der Auftrag an die Verwaltung, Vorschläge zu erarbeiten, um eine Digitalisierung des Amtsblattes voranzutreiben. Zuvor hatte das Thema eine Diskussion ausgelöst: „Ein Ortsblatt digital anzubieten, ist für mich zeitgemäß“, sagte Stefan Fehringer, Fraktionsvorsitzender der Bürgerlichen Wählervereinigung (BWV). Dann hätte die Gemeinde kein Problem mehr, alle Haushalte mit Nachrichten aus Kommunalpolitik und Vereinsleben zu versorgen. „Wir sollten außerdem an die vielen Bäume denken, die weiterleben dürfen, wenn es eine digitale Version gibt“, erklärte Sabine Witzigmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen.
Bislang gibt es für die „Seepost“ein Abonnenten-Model, dem Bürgermeister zufolge werden etwa 2000 Exemplare pro Ausgabe verkauft. Bei allen digitalen Überlegungen sei es jedoch wichtig, auch das Papierformat beizubehalten. Denn nicht alle Menschen in Kressbronn hätten die Möglichkeit, das Mitteilungsblatt im Internet zu lesen, und die Unternehmen wollten im Gemeindeblatt ihre Anzeigen schalten, gab Daniel Enzensperger zu bedenken. Geplant sei, die Kompetenz der „Schwäbischen Zeitung“zu nutzen und die „Seepost“für Abonnenten gedruckt und digital anzubieten.
Das Amtsblatt kostenlos an alle Haushalte zu verteilen, sei schon oft diskutiert worden, merkte BWV-Gemeinderat Dieter Mainberger an: „Jedoch wären die Kosten bekanntlich immens.“Jetzt stelle sich die Frage, ob eine digitale Version für alle zugänglich gemacht werden kann.
Der Einwand des CDU-Fraktionschefs Karl Bentele: Auch das müsse erst einmal jemand finanzieren. Unter den gegebenen Voraussetzungen spreche das meiste für eine Zusammenarbeit mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Und genau mit der geht es jetzt weiter. Das Thema Digitalisierung und Zugang zum Kressbronner Mitteilungsblatt soll wieder aufgegriffen werden, sobald die Gemeindeverwaltung Kosten und Möglichkeiten zusammengetragen hat.