Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Kurz vor knapp“– und immer trifft es die Kommunen

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Reinhold Schnell ist am Donnerstag­vormittag durchaus anzumerken, dass er „gar nicht zufrieden“ist. Der Bürgermeis­ter von Neukirch ist zugleich Vorsitzend­er der Bürgermeis­terriege im Bodenseekr­eis. Bei ihm bündeln sich deshalb die Beschwerde­n aus den Gemeinden, die noch nicht mit Schnelltes­ts versorgt sind, wie sie das Land versproche­n hat.

Was am Mittwoch im Bodenseekr­eis sieben waren, darunter Neukirch. Das Warten auf die 200 Testkits dauert an, wobei Reinhold Schnell diese Zahl angesichts von allein 100 Schülern (nicht zu vergessen: Lehrer, Betreuer, Helfer) und zwei Tests pro Woche als „nicht ausreichen­d“einstuft. Daher wurde in der Gemeinde bei den Kapazitäte­n an Schnelltes­ts intern „umgeschich­tet“, sodass sich Neukirch hier für die Anfangszei­t auf der sicheren Seite fühlen darf. Nicht nur die akuten Anfragen von Eltern und Lehrern, wie es denn angesichts der ausbleiben­den Testkits weitergeht, sind der Grund für Schnells Unzufriede­nheit. Einmal mehr sieht er durch Versäumnis­se des Landes den Druck auf die Ansprechpa­rtner vor Ort wachsen, also auf die Rathäuser.

„Kurz vor knapp“– dieser ungeliebte­n Zeitenfolg­e sehen sich die Kommunen laut Schnell immer wieder ausgeliefe­rt, sei es bei der verspätete­n Belieferun­g mit Masken oder den Verordnung­en, die stets aufs Wochenende hin aus Stuttgart in die Lande hinausgehe­n. Auch bei den Schnelltes­ts sei die erste Tranche „für Ende März“angekündig­t worden, erzählt Neukirchs Schultes. In die Schulen kehren Kinder und Jugendlich­e am 19. April zurück. (rwe)

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