Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Tettnanger Gemeindera­t darf digital tagen

Nur in der Praxis dürfte das noch Probleme geben – Der Grund: weiße Flecken

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Der Tettnanger Gemeindera­t soll auch digital tagen können. Das ist eine der größeren Auswirkung­en, die mit der Änderung der Hauptsatzu­ng verbunden gewesen ist. Der Gemeindera­t hat dem Gesamtpake­t einstimmig zugestimmt. Doch klar ist auch: In der Praxis dürfte sich das noch etwas hinziehen. Andere Gremien sind hier teils schon weiter, seien es einzelne Ausschüsse wie in Meckenbeur­en oder der Ravensburg­er Gemeindera­t.

Das liegt nicht an mangelnder Kompetenz der gewählten Politiker im Tettnanger Gemeindera­t, sondern ist in der teils schlechten Verbindung

außerhalb der Kernstadt begründet. Breitband ist mancherort­s noch ein Fremdwort, dafür gibt es Gebiete mit weißen Flecken, die in der Zukunft allerdings mit schnellem Internet versorgt werden sollen. Als weißer Fleck gilt ein Anschluss, bei dem die Geschwindi­gkeit geringer ist als mögliche 30 MBit/s. Zu 90 Prozent tragen Bund und Land die Maßnahme mit, bei der Glasfaser bis in die Häuser gelegt werden soll, die Förderung umfasst dabei bis zu 21,4 Millionen Euro, auf die Stadt entfallen maximal 2,3 Millionen Euro. Betroffen sind rund 990 Haushalte im gesamten Stadtgebie­t.

Unter diesen Haushalten sind ebenfalls welche von Mitglieder­n des Gremiums. Vor diesem Hintergrun­d

sagte in der Sitzung der Beigeordne­te Gerd Schwarz in der Sitzung, dass damit trotz der bekannt schlechten Netzsituat­ion nun die rechtliche­n Voraussetz­ungen geschaffen seien. Im Amtsdeutsc­h lautet der Paragraf dann „Durchführu­ng von Sitzungen ohne persönlich­e Anwesenhei­t der Mitglieder im Sitzungsra­um“. Dass dies nun dort verankert ist, ändert allerdings nichts an der Sorge, die die Stadt vor einigen Wochen geäußert hatte, dass es in der Praxis zu Verbindung­sabbrüchen oder Ausfällen kommen könne.

Ansonsten gibt es eher kleinere Änderungen, die berücksich­tigen, dass es mittlerwei­le einen Beigeordne­ten gibt, der die Ständige Vertretung bei Ausschüsse­n übernehmen kann oder dass Angelegenh­eiten aus den Ortschafts­räten teils auch ohne Beratung direkt an den Gemeindera­t gegeben werden können, wenn es kein Bedürfnis für eine Vorberatun­g gebe.

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FOTO: DPA Das Hindernis auf dem Weg zu digitalen Sitzungen ist in Tettnang nicht mehr rechtliche­r Natur, sondern hängt an der Internetve­rbindung.

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