Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kleinere Schritte
Zum Meckenbeurer Zukunftsatelier (SZ vom 12. April):
Lässt sich mit dem Atelier unter Einfluss der Pandemie ein belastbares Leitbild für die Zukunft erstellen? Aktuell sind Auswirkungen überall spürbar: Finanz-, Schul-, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Änderungen und Einschnitte sind an der Tagesordnung. Die Zukunftsbewältigung mit Digitalisierung, Umwelt, Wirtschaft, Mobilität wird neue Wege fordern. Verwaltung und Rat werden dazu mit Auswertung der Befragung informieren. Viele Projekte scheiterten bereits in der Beratung oder in der Genehmigungsphase unter einfacheren Umständen. Beispiel zuletzt: das Radwegekonzept. Neben dem Zeitaufwand blieb Frust, Vertrauensverlust in die Akteure, weniger Motivation zur Mitarbeit.
Alternativ: Warum nicht Detailschritte zu Verbesserungen in einzelnen Bereichen angehen? Beispiel attraktives Mobilitätsangebot für Einkauf, Arztbesuch, Freizeit. Geschäftswelt, wie Gemeindeleben könnten profitieren. Straßenbau: große Lösungen aktuell nicht machbar, Detailschritte gefragt. Im Kultur-, Sozial- und Freizeitbereich ließen sich gemeinsam noch anspruchsvollere Programme offerieren. Gemeinde und Vereine sind bezüglich Attraktivität im Wettbewerb. Die Bürger sind mobil, bei persönlichen Ansprüchen ist der Ort kein Problem. Mit Ideen und Hintergrundwissen könnten durch Bürgerbeteiligung Vorschläge eingehen.
Ankündigungen sollten gezielt mit Chancen auf Umsetzung erfolgen, sonst könnte es als „Populismus“abgelegt werden. Zukunftsvisionen sind wichtig, aktuell eingebracht oft nicht zielführend. Was ist von den Bedürfnissen in Jahrzehnten noch aktuell? Nur: Stillstand ist auch keine Lösung. Gesunder Menschenverstand ist gefordert.
Willi König, Meckenbeuren