Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kiesabbau: Ralf Witte warnt vor Gefahr fürs Grundwasser
Beim Zweckverband Haslach Wasserversorgung steht Gebührenerhöhung im Raum
NEUKIRCH (oej) - In der jüngsten Versammlung des Zweckverbands Haslach Wasserversorgung hat Geschäftsführer Ralf Witte im Zusammenhang mit der Bewertung von Wasserschutzgebieten und Kiesabbau davor gewarnt, schützende Deckschichten fürs Grundwasser abzubauen. Er forderte, Projekte wie den Kiesabbau im Tettnanger Wald bis zur Klärung der Grundwassergefährdung zurückzustellen.
Witte sprach zudem über das laufende Bauprogramm. Dabei ging es auch um die Mitvernetzung von Glasfaserkabeln sowie der Leitungserneuerungen, die an verschiedenen Stellen fällig seien. Beispiele zeigte Witte an den Bereichen Muttelsee, Waldhub, Zimmerberg und Holzhäusern. Kostenbeteiligungen und laufende Planungen waren ebenfalls Thema. Der Geschäftsführer wies darauf hin, dass man in der Versammlung im November wohl über eine Gebührenerhöhung sprechen müsse. Witte stellte zudem das Grundwasseruntersuchungsprogramm der Gemeinde Vogt vor, mit unterschiedlichen Grundwasserhorizonten.
Zum Thema Notstromversorgung, Wassergewinnungsanlagen und Pumpwerke wurden Möglichkeiten der Anschaffung mobiler Notstromaggregate für die Grundwasserwerke Buch/Bodnegg sowie Damoos/Vogt angesprochen. Die Pumpstationen Siglisberg, Hirscher, Riesenbühl sowie die Versorgungszone Hiltensweiler und die Pumpstation Oberlangnau sollen mit mobilen Aggregaten auf Trailern abgesichert werden.
Steffen Eckhardt und Patricia Wieser vom Ingenieurbüro Wasser-Müller sprachen über Kosten, Nutzen und Möglichkeiten sowie über Krisenmanagement, Notstromkonzept, Risikoanalyse und -bewertung. Außerdem stellten die Experten Möglichkeiten des Krisenmanagements, Risikofaktoren und Zeitdauer möglicher
Versorgungsausfälle vor. In der Sitzung beschlossen die Vertreter der am Zweckverband Haslach Wasserversorgung beteiligten Gemeinden Wangen, Amtzell, Bodnegg, Meckenbeuren, Neukirch, Tettnang und Vogt, dass ihre Zusammenkünfte künftig auch als Online-Veranstaltungen stattfinden können. Präsenzveranstaltungen sollen aber die bevorzugte Variante bleiben, wie der Vorsitzende und Neukircher Bürgermeister Reinhold Schnell zu verstehen gab.