Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Betriebe am See setzen auf mobiles Testen
In Eriskirch gibt es einen „Drive-In“– In Langenargen kommen Tester persönlich vorbei
ERISKIRCH/LANGENARGEN - Seit Kurzem müssen Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern die Möglichkeit bieten, sich regelmäßig auf Corona zu testen. In Langenargen übernimmt das Jasmin Schlotmann, die im Auftrag und in Kooperation mit der Montfort-Apotheke Betriebe besucht und vor Ort testet. In Eriskirch werden auf dem Gelände der Firma Kiefer Gerüstbau in einem eigens eingerichteten „Drive-In“die Beschäftigten einmal in der Woche untersucht.
Zudem besteht ab Mittwoch, 28. April, im Testzentrum „Alte Schule“für Gewerbetreibende die Möglichkeit, mittels Gutscheinen und Sammelabrechnung ihre Angestellten testen zu lassen. Hintergrund: Zahlreiche Arbeitnehmer haben ab sofort einen Anspruch auf einen CoronaTest pro Woche. Besonders gefährdete Beschäftigte können sich zweimal die Woche untersuchen lassen.
„Unsere Mitarbeitenden bekommen jetzt den Corona-Selbsttest in der Firma angeboten. Eine Pflicht zur Testung allerdings besteht nicht“, sagen Tobias Plümer und Hans-Peter Kiefer aus Eriskirch. Um dem Bedarf möglichst störungsfrei nachkommen zu können, haben die beiden Unternehmer auf dem Betriebsgelände der Firma Kiefer einen Schnelltest-„Drive-In“eingerichtet.
„Das funktioniert wunderbar. Montagmorgens ist bei uns ganz schön was los, alle Mitarbeiter lassen sich erfreulicherweise regelmäßig testen, was sehr wichtig ist“, betont Kiefer, der, ebenso wie Plümer, bereits einen positiven Fall im Betrieb verzeichnen musste. Die Vorteile für die Geschäftstreibenden liegen auf der Hand: „So werden nur die festgestellten positiven Fälle in Quarantäne gebracht. Wir müssen nicht gleich alle in den Krankenstand schicken, der Betrieb kann weiterlaufen“, berichtet Hans-Peter Kiefer.
Etwa 30 Beschäftigte würden so mindestens einmal wöchentlich getestet, das Ergebnis stehe nach wenigen Minuten fest. Im Anschluss stelle man ein entsprechendes Zertifikat aus. „Diese Bescheinigung über einen SARS-CoV-2 Antigenschnelltest gilt übrigens auch beim Friseur“, betont Plümer, der allerdings kritisiert, dass die Kosten der Untersuchungen die Arbeitgeber aus eigener Tasche bezahlen müssten.
In Langenargen besucht Jasmin Schlotmann Unternehmen, um deren Angestellte zu testen. Die 33-Jährige hat gemeinsam mit der Montfort-Apotheke ein mobiles Testzentrum ins Leben gerufen. „Vielen Betrieben ist es nicht möglich, ihre Mitarbeiter vor Arbeitsbeginn in eine öffentliche Test-Einrichtung zu schicken. Da kam die Idee auf, morgens die Betroffenen direkt aufzusuchen, diese vor Ort zu testen und zugleich ein entsprechendes Untersuchungsergebnis
auszustellen. Wir bringen alles Notwendige mit“, versichert Schlotmann, die auch in der kleinen Turnhalle im Testzentrum tätig ist.
Derzeit sei Luft nach oben: „Die Firmen in Langenargen halten sich aktuell noch etwas zurück. Wer Interesse hat, darf sich gerne in der Montfort-Apotheke melden. Wir haben noch Kapazitäten frei. Um die Mitarbeiter zu schützen und den Betriebsablauf nicht durch Massenquarantäne zu gefährden, ist es elementar, die qualifizierten Tests durchzuführen“, appelliert sie.
Ein weiteres Angebot: Ab dem 28. April steht das Eriskircher Testzentrum „Alte Schule“im Bürgerhaus auch Gewerbetreibenden zur Verfügung. Apotheker Markus Hochdörffer schließt eine Lücke, indem er die
Einrichtung zusätzlich für die Betriebe öffnet und den Arbeitgebern die Testung mittels Gutschein und Sammelabrechnung anbietet, übrigens für acht Euro anstatt für neun. „Dabei ist eigentlich nichts mehr verdient“, betont Hochdörffer und ergänzt: „Natürlich sind diese Tests ein wenig teurer als die frei Verkäuflichen – aber: Für die Mitarbeiter gibt es einen echten Mehrwert, da ein Zertifikat ausgehändigt wird, welches auch zu anderen Aktivitäten berechtigt.“
Weitere Informationen über Termine und Ablauf der Tests in Eriskirchs „Alter Schule“unter Telefon 07541 / 970 80 und im Internet unter https://apo-schnelltest.de/ druidix-eriskirch