Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Sportnotizen
Olympia ohne Abele:
Der Ulmer Zehnkämpfer Arthur Abele muss wegen einer Schulterverletzung die Olympischen Spielen in Tokio abhaken. „Meine Schulter tut seit Längerem weh, und in den letzten Wochen war an ein normales Training nicht mehr zu denken. Nach einer MRT hatten wir Gewissheit … Sie muss operiert werden“, teilte der 34-jährige Europameister von 2018 am Wochenende via Instagram mit. „Das heißt für mich KEINE OLYMPIADE in Tokio 2021 und der Traum von einer Medaille zerplatzt.“Abele hatte in seiner Karriere immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen, feierte aber bei der Heim-EM 2018 in Berlin als Goldmedaillengewinner mit 8431 Punkten einen großen Erfolg. Für Tokio hätte er sich noch qualifizieren müssen; es wären seine dritten Spiele nach 2008 und 2016 gewesen. „Ich bin mega enttäuscht und gebrochen … denn mein Traum wird ein Traum bleiben“, schrieb Abele. Aufhören jedoch werde er so nicht.
Schachmann Neunter bei Pogacar-Sieg:
Radprofi Maximilian Schachmann hat auch bei Lüttich-Bastogne-Lüttich mit einer Spitzenplatzierung geglänzt und ist zum Abschluss der Ardennen-Trilogie erneut in die Top Ten gefahren. Beim Triumph des slowenischen Tour-de-France-Siegers Tadej Pogacar gewann der 27 Jahre alte Berliner vom Team Bora-hansgrohe den Sprint einer Verfolgergruppe und wurde Neunter. Bei der 107. Auflage des ältesten Eintagesrennens der Welt setzte sich der 22-jährige Pogacar (UAE-Team Emirates) im Spurt eines Quintetts nach 259,5 Kilometern vor Frankreichs Weltmeister Julian Alaphilippe und dessen Landsmann David Gaudu durch. Schachmann indes schloss die harte Ardennen-Woche nach Platz drei beim Amstel Gold Race und Rang zehn beim Flèche Wallonne mit einem weiteren Erfolgserlebnis ab.
Buschkow übernimmt vorerst:
Kein Einstieg von Michael Groß, keine Rückkehr von Thomas Kurschilgen – stattdessen übernimmt ein alter Bekannter das meistdiskutierte Amt im deutschen Schwimmsport: Mit Lutz Buschkow, dem 63-jährigen ChefBundestrainer der Wasserspringer, als kommissarischem Leistungssportdirektor will sich der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) zumindest bis Olympia Ruhe verschaffen. Der erhoffte Befreiungsschlag sorgt aber für neuen Zwist: Die DSV-Topschwimmerinnen und -schwimmer fühlen sich übergangen. „Von der Personalie Lutz Buschkow haben wir erst in der Präsidiumssitzung erfahren. Somit war kein umfassendes Meinungsbild der Athlet*innen einzuholen“, ließ sich Athletensprecherin Sarah Köhler zitieren.
Die Nummer 1 ganz oben:
Die TennisWeltranglistenerste Ashleigh Barty hat bei ihrem Debüt in Stuttgart den Titel geholt. Die Australierin gewann am Sonntag das Endspiel gegen die an Nummer 5 gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus mit 3:6, 6:0, 6:3; sie erhielt dafür knapp 55 000 Euro und ein Auto des Titelsponsors. Auch am Tag nach ihrem 25. Geburtstag bewies die Australierin ihr intelligentes und variables Spiel, das im Gegensatz zum kraftvollen Stil ihrer Gegnerin stand. Sabalenka hatte im Halbfinale Wimbledonsiegerin Simona Halep aus Rumänien keine Chance gelassen. Von den anfangs acht Deutschen hatte es keine bis ins Viertelfinale des mit 456 073 Euro dotierten, hochklassig besetzten Sandplatzturniers geschafft.