Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tiefe Venenthrombose
Was ist das? Es handelt sich um einen Blutpfropfen, der eine große, tiefliegende Vene verstopft. Häufig ist der Ober- und Unterschenkel betroffen. Wenn sich ein Teil des Gerinnsels löst, kann es über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Adern verschließen, die für das Atmen lebenswichtig sind (Lungenembolie).
Was sind die Symptome? Eher plötzlich einsetzende Schwellungen, Schmerzen und Druckgefühle im Bein, seltener an der Hüfte oder im Arm. Die Haut im betroffenen Bereich ist oft rötlich bis bläulich verfärbt. Wer solche Symptome beobachtet, sollte zum Arzt gehen.
Wie kommt es dazu? Eine Thrombose kann sich bilden, wenn ein Gefäß verletzt ist, das Blut langsam fließt oder besonders leicht gerinnt. Längeres Liegen (zum Beispiel bei Krankheit) erhöht das Risiko, weil der Blutfluss mangels Bewegung schlechter ist. Auch nach einer Operation kann es leichter zu Thrombosen kommen, da Blutgefäße verletzt werden oder man sich nicht ausreichend bewegen kann. Zudem kann sich die Zusammensetzung des Blutes ändern, wenn man Medikamente nimmt oder an bestimmten Krankheiten leidet. Auch bei Frauen in Schwangerschaft und Wochenbett ändert sich die Blutgerinnung, sodass sich das Thromboserisiko erhöht. Abgesehen davon verdickt sich das Blut, wenn man wenig trinkt.
Wie sieht die Behandlung aus? Bei einer akuten Thrombose bekommen Patienten ein gerinnungshemmendes Medikament, zum Beispiel Heparine. Es verhindert, dass das Gerinnsel weiter wächst und eine Embolie entsteht. Anschließend folgt eine mindestens drei- bis sechsmonatige medikamentöse Behandlung, meist mit einem der neueren Blutverdünner (z.B. Rivaroxaban oder Apixaban). Außerdem bekommen die Patienten zunächst meist einen Kompressionsverband, später Kompressionsstrümpfe. (stan)