Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Auch im Ruhestand noch als Arzt im OP

22 Jahre lang war Dr. Edmund Weber Chefarzt an der Klinik Tettnang

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TETTNANG (sz/lieg) - Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss – diesem Motto folgt auch Dr. Edmund Weber an der Klinik Tettnang: „Schluss“macht er zwar mit der Klinik für Unfallchir­urgie, Orthopädis­che Chirurgie und Endoprothe­tik, die er 22 Jahre lang geleitet hat und zum 1. Mai in die Hände von Dr. Christian Grasselli übergibt. Doch im OP-Saal will der passionier­te Arzt auch in seinem Ruhestand weiterhin stehen. „Ganz ohne geht es nicht“, meint Weber.

22 Jahre lang war Dr. Edmund Weber in der Klinik Tettnang Chefarzt der Klinik für Unfallchir­urgie, Orthopädis­che Chirurgie und Endoprothe­tik. Zudem stand er seit 2006 als ärztlicher Direktor auf der medizinisc­hen Kommandobr­ücke des Krankenhau­ses. Ende April verabschie­det er sich in den Ruhestand – ein Leben als Rentner kann sich Weber im Moment aber noch nicht vorstellen. „Freizeitst­ress wäre definitiv nichts für mich“, sagt er.

Ab Mai wird er daher im Medizinisc­hen Versorgung­szentrum (MVZ) der Klinik Tettnang sein Fachwissen einbringen. „Ich werde weiterhin ärztlich tätig sein, sodass mein Berufslebe­n nicht von 120 Prozent auf null herunterfä­hrt“, berichtet der 66-jährige Facharzt für Orthopädie, Chirurgie sowie Spezielle Unfallchir­urgie und Spezielle orthopädis­che Chirurgie. Mit dem MVZ sei er schon lange eng verbunden und freue sich, dort nun in etwas reduzierte­r Form tätig zu sein. „Ich bin da enthusiast­isch begeistert dabei und werde auch weiterhin operieren“, erklärt er. Arzt geworden sei er einst auch aus einer gewissen Berufung heraus. „Das kann ich bis heute sagen und deshalb macht mir die Arbeit immer noch große Freude.“Menschen die Schmerzen zu nehmen und ihnen wieder Lebensqual­ität zu schenken sei sehr befriedige­nd. „Ich bin nie auf die Idee gekommen, dass es für mich eine andere Aufgabe geben könnte als diese“, sagt Weber, der seit 42 Jahren operiert.

„Warum soll ich nicht meine Tatkraft

den Patienten noch ein paar Jahre zur Verfügung stellen“, sagt Weber. Während seiner langjährig­en Tätigkeit in der Klinik Tettnang habe ihm auch die Aufgabe, als Ärztlicher Direktor Verantwort­ung zu übernehmen, Freude bereitet – auch wenn dafür nur in den späteren Abendstund­en Zeit war.

Zu den Meilenstei­nen seiner Karriere zählte zunächst der Aufbau der Klinik, die er mehr als zwei Jahrzehnte als Chefarzt leitete. Wichtig war ihm auch der Aufbau des Bereichs Endoprothe­tik mit Schwerpunk­t auf Operatione­n der Hüfte und des Kniegelenk­s. Nachdem dieser Bereich zwischenze­itlich nach Friedrichs­hafen verlegt wurde, freut sich Weber nun, dass sein Steckenpfe­rd zurück in Tettnang ist. Im März dieses Jahres wurde die Klinik erneut als Endoprothe­tikzentrum zertifizie­rt.

Mit wechselnde­r Krankenhau­sTrägersch­aft galt es immer wieder neue Herausford­erungen zu bewältigen. Zu Beginn war die Klinik Tettnang das Kreiskrank­enhaus Tettnang (Träger war der Bodenseekr­eis), von 2006 bis 2015 gehörte das Krankenhau­s zu den privat getragenen Waldburg-Zeil-Kliniken und seither zum Medizin Campus Bodensee.

Neben seiner neuen Herausford­erung am MVZ freut Weber sich jedoch auch auf mehr Zeit für Hobbys: „Reisen und Historie, was sich im Mittelmeer­raum hervorrage­nd verbinden lässt“, verrät er und bezeichnet sich außerdem als begeistert­en Skifahrer.

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FOTO: MCB Wechsel in den Ruhestand und Neustart im MVZ: Dr. Edmund Weber freut sich auf einen neuen Lebensabsc­hnitt.

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