Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Rege Maibaum-Aktivitäten
Maifeier immer noch ganz anders – aber Tradition ist vielen wichtig
TETTNANG (oej) - In der Hopfenstadt selbst sind wie schon seit Jahren,, zum Maifeiertag keine Maibäume aufgefallen. Und auch originelle Ortsschildbeschriftungen oder MaiDekorationen sprangen nicht ins Auge. Eine kleine Reise durch umliegende oder zur Stadt gehörige Ortschaften hat am frühen Maifeiertagsmorgen ein anderes Bild ergeben.
Ausgefallen sind zwar durchweg überall die Feiern, es gab keinen Maibock-Ausschank, keine Tänze in den Mai oder um den Baum. Aber in der Walpurgisnacht oder am frühen Maimorgen sind doch einige der traditionellen Maibäume gestellt worden. Die Gruppen haben sich daran gehalten, ihre Aktionen geheim zu halten, damit sich nicht etwa entgegen Versammlungsverbot und pandemiegedingter Hygieneregeln zu viele Maifreunde einfinden. In Bürgermoos beispielsweise stand der Baum am Maimorgen – und die Narrenzunft hat die Aktion genutzt, um online zu einem Logo-Wettbewerb aufzurufen. Aber nicht nur virtuell, sondern auch vor Ort beim Familienspaziergang dürfen Entwürfe direkt an das Schild gepinnt werden. „Ebenso freuen wir uns über Fotos von vergangenen Veranstaltungen
oder selbstgemalte Kinderbilder, damit wir so etwas von uns sehen“, sagt Zunftmeister Dominic Bundy.
Wohl die üblichen Verdächtigen im Kau haben vor der Seldner-Halle für einen mächtigen Maibaum gesorgt. Und auch in Obereisenbach steht der Maibaum an gewohnter Stelle, im Ortsmittendreieck zwischen Schule, Kindergarten und dem Haus der Vereine – in voller Größe.
Noch in etwas kürzerer Ausführung und auf dem Narrenbaum-Sockel, aber bekranzt und statt Schildern mit grünem Schmuck dekoriert, steht in Neukirch zwischen Schule und Rathaus eine schön gewachsene Fichte. Auf ihre Urheberschaft hat per gereimtem Hinweisschild die Neukircher Kolpingsfamilie hingewiesen: „Traditionsbewusst mit Herz und Hand, trotzt unser Dorf im Schwabenland, der Coronapandemie und aller Lockdown-Lethargie. Drum stehet hier in voller Pracht stolz der Maibaum und hält Wacht. Von der Kolpingsfamilie aufgestellt, damit das Dorf zusammenhält.“Ein Brauch hält sich: Gelegentlich waren auch private, als Liebeszeichen aufgestellte Maibäume zu entdecken.