Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der Auftritt macht Mut
Towerstars wollen im Halbfinal-Heimspiel an Leistung von Kassel anknüpfen – Verletzungssorgen werden größer
RAVENSBURG - Natürlich steht unterm Strich eine Niederlage. In der Serie „Best of Five“liegen die Ravensburg Towerstars gegen die Kassel Huskies mit 0:1 zurück. Dennoch können die Ravensburger auch aus der 2:5-Niederlage beim Favoriten Kraft schöpfen. Denn die Towerstars zeigten im ersten Play-offHalbfinale ein viel besseres Spiel als noch im Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen die Tölzer Löwen. Wenn da nur nicht die Verletzungen wären.
In der Ravensburger CHG-Arena war am Dienstag nur leichtes Training angesagt. Ein paar Spieler gingen aufs Eis, manche waren nur im Kraftraum. Schließlich kamen die Profis erst in der Nacht zurück aus Kassel. Da ist keine Zeit für intensive Einheiten. „Taktisch müssen wir auch gar nicht viel verändern“, meint der kommende Geschäftsführer Sport, Der Auftritt in Kassel am Montagabend sei gut gewesen. „Wir müssen aber besser in die Zweikämpfe kommen und vor unserem Tor besser arbeiten“, sagt Heinrizi.
Daniel Heinrizi.
Kleinigkeiten hatte Trainer
nach der 2:5-Niederlage im ersten Halbfinale als Unterschied ausgemacht. „In der neutralen Zone haben wir zu viele Scheiben verloren“, präzisierte Vorderbrüggen am Dienstag. „Dazu müssen wir mehr Scheiben zum Tor bringen, dem Goalie die Sicht nehmen und hart für die Rebounds arbeiten.“Gerade bei diesen Abprallern waren die Huskies am Montag effektiver – drei der fünf Tore entstanden so.
Vorderbrüggen Marc
Das Heimspiel am Mittwoch in der CHG-Arena (19 Uhr/SpradeTV) bekommt nun vorentscheidenden Charakter. Sollten die Towerstars verlieren, würde sich Kassel den Finaleinzug wohl nicht mehr nehmen lassen. „Der Wille und der Glaube bei uns sind aber da“, sagt Vorderbrüggen. „Mit dem gleichen Einsatz wie am Montag können wir die Serie auszwar gleichen.“Auch ist zuversichtlich. „Das erste Spiel war eine solide Partie von uns, daran wollen wir anknüpfen“, meint der Stürmer. „Wir wollen es Kassel so schwer wie möglich machen und sind heiß darauf, die Serie auszugleichen.“
Personell gab es für die Towerstars allerdings zwei weitere schlechte Nachrichten. Verteidiger
konnte das Spiel am Montag nicht beenden. „Er ist ein Kämpfer. Wenn er kann, dann wird er spielen“, sagt Heinrizi. „Aber ob er kann, ist schwer zu sagen.“klagte nach einem Check über Schmerzen – der Kapitän beendete
Seifert Joshua Samanski Patrick Vincenz Mayer
das Spiel, aber ob er am Mittwoch schon wieder auflaufen kann, ist unklar. „Wir müssen mit dem arbeiten, was da ist“, meint Vorderbrüggen. „Ich beschwere mich nicht.“Zur Not werden nur vier Verteidiger spielen. Vielleicht fünf, denn der junge wird trotz Abiturstress im Kader stehen. „Wir haben gute junge Spieler, denen wir vertrauen“, sagt der Towerstars-Trainer. habe zuletzt „sehr gute Spiele“gemacht, auch für
und
Dosch
Lob.
Eric Bergen Justin Volek Tim Sezemsky, Alexander Yannick Drews
gab es
Dennoch würde sich Vorderbrüggen natürlich freuen, wenn am Mittwochabend
Andreas Driendl
wieder dabei sein könnte. Der Stürmer fehlte zuletzt wegen einer Gehirnerschütterung. Am Dienstag war Driendl auf dem Eis, ob er spielen kann, entscheiden letztlich Driendl selbst und die Ärzte. „Ich bin bei Kopfverletzungen immer vorsichtig“, sagt Vorderbrüggen. „Es gibt schließlich ein Leben nach dem Eishockey.“Mit seiner Erfahrung und seiner Klasse würde Driendl den Towerstars aber „ohne Frage sehr helfen“. Über einen Einsatz des 35-Jährigen wird kurzfristig entschieden.
Die Huskies sind übrigens schon am Dienstag nach Ravensburg gefahren. „Sie wollen es wissen“, meint
Heinrizi. Kassel will ins Finale, Kassel will in die DEL aufsteigen. Trainer war trotz des Sieges am Montag nicht ganz zufrieden mit seiner Mannschaft. „Für das erste Spiel war es nicht schlecht, beide Mannschaften haben mit viel Tempo gespielt“, meinte Kehler. „Wir haben uns in der Offensive viele Chancen herausgespielt, aber wir haben in der Verteidigung aber auch zu viele Chancen zugelassen.“In der Defensive müsse sein Team im zweiten Spiel noch zulegen. „Ravensburg hat vier, fünf ganz gefährliche Spieler“, sagte Kehler. Kassel hat allerdings auch jede Menge gefährliche Spieler – und so gut wie keine Verletzungssorgen.
Tim Kehler