Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Lucha weist Bericht über Impfstoff-Vorräte zurück

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Mit Unverständ­nis hat BadenWürtt­embergs Gesundheit­sministeri­um auf einen Bericht des ARDMagazin­s „Kontraste“reagiert, das Land horte zu viel Impfdosen. So habe der Südwesten am 4. Mai rund 570 000 Dosen Impfstoff in der „Bestandsre­serve“gehabt. Das sei eine „deutsche TÜV-Mentalität“, zitiert das ARD-Magazin Carsten Watzl von der Deutschen Gesellscha­ft für Immunologi­e. Man müsse aber so rasch wie möglich impfen, um die Pandemie zu stoppen, so der Experte. Ein Sprecher von Gesundheit­sminister Manfred Lucha (Grüne) sagte der „Schwäbisch­en Zeitung“am Donnerstag: „Diese Zahlen können wir nicht bestätigen“. Hersteller und Bund machten nur Angaben dazu, wann Impfstoff bei den Verteilzen­tren ankomme. Es dauere dann immer noch ein bis zwei Tage, bevor das Serum vor Ort ankomme. Deswegen

seien solche Angaben nicht geeignet, um Lagerbestä­nde abzubilden. Tatsächlic­h seien am Abend des 5. Mai Stand 92 Prozent des bisher nach BadenWürtt­emberg gelieferte­n Impfstoffs verimpft worden. Die Reserve von acht Prozent werde abgebaut. Am 5. Mai seien in den Impfzentre­n 395 906 Dosen gelagert gewesen, rund als 20 000 Dosen mehr, als in etwa pro Woche verimpft würden. Es seien sogar mehr Impfungen möglich, aber nur, wenn der Bund mehr Impfstoff liefere. „Alles, was nach Baden-Württember­g kommt, wird auch verimpft“, so der Sprecher. Laut Robert-KochInstit­ut sind in Baden-Württember­g mittlerwei­le 30 Prozent der Bürger mindestens einmal geimpft, in Bayern 31,1. Spitzenrei­ter ist das Saarland mit 34 Prozent, Schlusslic­ht ist Brandenbur­g mit einer Impfquote von 27,2 Prozent. (tja)

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