Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Klangvoller Schatz vorgestellt
Sammlung heimischer Melodien im Kressbronner Liederbuch ist Abbild kultureller Identität
KRESSBRONN - Das neue Kressbronner Liederbuch ist fertiggestellt. Bürgermeister Daniel Enzensperger hat die euphonische Sammlung örtlicher Melodien und Weisen jüngst in der gut besuchten Festhalle vorgestellt und zugleich eingeladen, gemeinsam mit dem oberschwäbischen Barden Bernhard „Barny“Bitterwolf eine der bekanntesten Stücke im wohlklingenden Chor zu singen. „Das Kressbronner Liederbuch ist ein kostbarer Schatz, in dem ganz speziell das Kressbronner Liedgut samt historischem Hintergrund bewahrt wird“, sagte Enzensperger.
Nach vielseitigen und Phasen der Inspiration, Planung und Realisierung ist das Kressbronner Liederbuch fertiggestellt und ab sofort in der Tourist-Information im Bahnhof und in der Buchhandlung „lesb@r“zum Preis von zehn Euro erhältlich. Wie Daniel Enzensperger im Rahmen der offiziellen Vorstellung erläuterte, bilde das Werk mit seinen zahlreichen Liedern und historischen Ergänzungen eine enge Verbundenheit und einen bewussten Bezug zu heimischen Vereinen und Anlässen aus längst vergangenen Tagen ab. „Diese Sammlung bietet ein großes Repertoire an Liedern, die von örtlichen Vereinen, Stammtischen oder anderen Gruppierungen gesungen werden. Im klangvollen Band wurde das gesamte Liedgut gesammelt, das seit Generationen in unserer Gemeinde gesungen und gepflegt wird“, so der Bürgermeister.
Auf die Idee, ein heimatliches Liederbuch für die Bürger der Gemeinde herauszubringen kam der Schultes, selbst leidenschaftlicher Trompeter und Mitglied im Musikverein Kressbronn, als er bereits in frühen Jugendjahren feststellte, dass man bei verschiedensten Anlässen im Ort zwar viel und gerne singe, zahlreiche traditionelle Lieder allerdings nur mündlich überliefert oder bekannte Melodien aus Kressbronn mit anderen Liedtexten wiedergegeben würden. Um den reichhaltigen Schatz an regionalem Liedgut auch für nachfolgende Generationen zu erhalten, entstand schließlich das Liederbuchprojekt, das von Ulrike Martin, Saxofonistin und Mitarbeiterin im Amt für Tourismus, Kultur und Marketing, federführend organisiert und umgesetzt wurde. „Nach einem Aufruf in der kleinen Seepost sowie in der Tagespresse wurden zahlreiche Stücke zusammengetragen, Kressbronner Sing-Variationen bei den Vereinen erfragt, Urheberrechte bei den Verlagen eingeholt und Infos zu den Liedern recherchiert und verfasst“, blickte Enzensperger zurück.
Der Bürgermeister betonte, dass das Buch einen wertvollen Beitrag zur Wahrung der kulturellen Kressbronner Identität leiste und dazu beitragen soll, dass das örtliche Liedgut auch für die nachfolgenden Generationen erhalten bleibe. Im illustrierten Liederbuch selbst finden sich einerseits Lieder von Kressbronner Komponisten und Textdichtern als auch Lieder mit Bezug zur Gemeinde und zur Region. Das Besondere daran: „Unter jeder Volksweise steht der historische Kontext des Werkes ebenso, wie der jeweilige Bezug zur Gemeinde samt Anekdoten und kleinen Geschichten, an die sich sicherlich noch der eine oder andere Bürger erinnern wird. Es ist ein wunderbares Geschenk zu Weihnachten oder zum Geburtstag und für Kressbronnerinnen und Kressbronner, die fernab ihrer Heimat leben, sicher ein schönes Andenken“, sagte Enzensperger. Er dankte allen, die an der Umsetzung und Realisierung des aufwendigen Projektes beteiligt waren.
„Singen als Therapie gegen Einsamkeit, Singen ist gesundheitsfördernd und Glücksgefühle auslösend, Singen ist eine Therapie gegen eine Krankheit, die die heutige Zeit heimsucht – die Einsamkeit“, bemerkte folglich Barny Bitterwolf, bevor er mit dem wohl größten Chor Kressbronns im Rund freudig anstimmte und zugleich für den Kauf des Liederbuchs warb, welches in der Tourist-Information im Bahnhof und in der Buchhandlung „lesb@r“zum Preis von zehn Euro erhältlich ist.