Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ratlosigkeit bei den Volley Youngstars
Friedrichshafener Volleyballer verlieren Derby in der 2. Liga gegen Mimmenhausen
SALEM - Die Erwartungen der Youngstars an das Derby in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd gegen den TSV Mimmenhausen sind am Freitagabend hoch gewesen. Mit einer 0:3-Niederlage hatte niemand gerechnet. Der Nachwuchs des VfB Friedrichshafen war schließlich angetreten, um die Schlappe (ebenfalls 0:3) gegen Freiburg zu vergessen und mit besseren Leistungen in der Annahme und mehr Druck beim Aufschlag zu punkten. „Wir sind schwer reingekommen, obwohl die Stimmung gut war und wir bereit waren,“analysierte Mittelblockspieler Carl Möller, der sich als bester Spieler empfahl.
Mit zu vielen Fehlern beim Aufschlag und im Angriff verloren die Youngstars den ersten Satz mit 18:25. Danach steigerte sich die Mannschaft und die Stimmung in der Halle ebenfalls. Als die Youngstars mit 23:21 im zweiten Satz die Führung aufrechterhalten konnten, hielt die 324 Zuschauer an diesem Abend nichts mehr auf den Plätzen. Aber Mimmenhausen wehrte sich und ging mit drei Punkten in Serie wieder in Führung (24:23). Mit einem Ass gelang dem Mimmenhausener Zuspieler Lukas Alexander Ott der Satzball zum 26:24. „Dass dieser Satz so endet war schade“, meinte Möller. Youngstars-Trainer Adrian Pfleghar bedauerte, dass trotz besserer Aufschläge und mehr Druckaufbau die Mannschaft am Ende die Nerven nicht bewahren konnte. Es sollte ihr auch im dritten Satz nicht gelingen. „Obwohl wir in der Stimmung ,jetzt erst recht’ waren, haben wir es nicht geschafft“, kommentierte Möller das 19:25 im letzten Satz. „Die Köpfe waren unten“, sagte Pfleghar. Schon das Training am Sonntag wollte er für die Analyse nützen.
Mimmenhausens Spielertrainer Christian Pampel war erstaunt, aber nicht unglücklich, dass seine Mannschaft in drei Sätzen gesiegt hatte. Der neue Tabellenführer hatte am Wochenende gleich zwei Spiele innerhalb von 24 Stunden zu bewältigen – am Samstag gewann der TSV ebenfalls zu Hause gegen Schlusslicht TGM Mainz-Gonsenheim mit 3:0. „Das war ungewöhnlich heute. Die Youngstars haben sonst immer positive Ausreißer nach oben, wenn sie gegen uns spielen. Heute war es ein negativer Ausreißer. Sie haben zu viel gewollt und sind vom Kopf her abgebogen im Spiel“, bedauerte Pampel. In Jonas Hoffmann, Pascal Zippel, Libero Johann Reusch und dem zum besten Spieler gekürten Federico Cipollone waren gleich vier von sechs Mimmenhausener auf dem Feld ehemalige Spieler aus der Friedrichshafener Kaderschmiede.
Die Verlierer an diesem Abend blicken dennoch kämpferisch nach vorne. Mittelblocker Philipp Herrmann wollte keinen Vergleich zum verlorenen Spiel gegen Freiburg ziehen. „Wir haben sehr gut gepunktet und gute Blocks gehabt. Die Verbindung Zuspiel – Mitte hat gut funktioniert. Wir waren besser als in Freiburg. Wir haben gut gekämpft, aber leider stark nachgelassen.“Möller bestätigte: „Heute war es verkraftbarer, weil es ein anderes Spiel war. In Freiburg kamen wir nicht mal ins Spiel. Da waren wir unzufrieden. So unzufrieden sind wir heute nicht.“
„Wir haben die Latte mit Platz acht in der Tabelle in dieser Saison schon hoch gelegt. Das wollen wir durchhalten“, sagte Pfleghar. Sein Ziel sei es zu schauen, wo man im Training noch mehr rausholen kann. Kein leichtes Unterfangen, da die Youngstars bis zum 25. Oktober auf unterschiedliche Hallen ausweichen müssen – die Messehalle wird für die Fakuma gebraucht. „Das Training in verschiedenen Hallen erschwert die Situation und ist eines Bundesstützpunkts nicht würdig. Vor allem, weil uns im Januar die gleiche Situation wieder droht“, ärgert sich Pfleghar. Aber daran will er die Niederlagen nicht festmachen. „Auch andere Mannschaften kämpfen unter erschwerten Bedingungen.“
Youngstars: Lovis Hornberger, Daniel Habermaas, Fabian Hosch, Felix Baumann, Philipp Herrmann, Anton Jung, Silvio Hellrigl, Simon Kohn, Carl Mölller und Milan Kvrzic, Libero Simon Kohn, Trainer Adrian Pfleghar. – Mimmenhausen: Federico Cipollone, Jonas Hoffmann, Christian Pampel, Tobias Streibl, Tim Knaus, Bogdan Birkenberg, Heiko Schlag, Lukas Alexander Ott, Johann Reusch, Pascal Zippel, Libero Johann Reusch, Trainer Christian Pampel.