Schwäbische Zeitung (Tettnang)
CDU fühlt Bürgermeisterkandidaten auf den Zahn
Thomas Maier, Regine Rist und Marina Papadimitriou stellen sich bei CDU-Bürgerstammtisch den Fragen der Zuhörer
TETTNANG (sz) - Rund 120 Interessierte haben sich auf Einladung der CDU Tettnang am Dienstag ein Bild von den bisher bekannten Bewerberinnen und Bewerbern fürs Tettnanger Bürgermeisteramt gemacht. Das TSV-Vereinsheim war laut Ortsverband brechend voll. Thomas Maier, Regine Rist und Marina Papadimitriou waren anwesend, Christof Ronge hatte kurzfristig abgesagt.
Der Ortsverbandsvorsitzende Daniel Funke hob die Intention hervor, der Bürgerschaft Gelegenheit zu geben, möglichst oft und niederschwellig mit den Bewerbern ins Gespräch zu kommen. Er bedauerte, dass eine Stadthalle für solche Veranstaltungen leider schon lange fehle.
Die Frage- und Antwortrunden waren laut Mitteilung abwechslungsreich und informativ, sodass der Diskussionsabend sowohl von den drei anwesenden Bürgermeisterkandidaten als auch vom Publikum gelobt wurde. Die externe Moderatorin Beatrice Kohlweiß führte durch den Abend. So wurden beispielsweise alle drei Kandidaten gefragt, welche drei Dinge sie am
Wichtigsten erachten und gleich nach der Wahl angehen würden.
Thomas Maier erklärte, er würde erst mal die Mitarbeiter kennenlernen und dabei deren fachliche Sicht auf bestimmte Themen hören wollen, ein Ideenmanagement für die Bürger einführen sowie den Gemeinderat einbinden. Regine Rist äußerte, sie würde die Betreuung in den Kitas angehen, einen „Betreuungsgipfel“unter Beteiligung der Eltern und der Verwaltung durchführen, Schul- und Stadtentwicklung sowie Klimaschutz beleuchten. Marina Papadimitriou teilte mit, sie wolle erst mal die Verwaltungsstrukturen kennenlernen, politische Förderprogramme abprüfen sowie die Infrastruktur, Rad- und Schulwege anschauen.
Bei einer anderen Publikumsfrage wurde nach dem dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum gefragt und wie dieser umgesetzt werden könne. Hier gab es sehr unterschiedliche Vorschläge zur Vorgehensweise mit Beispielen aus Ravensburg (Rist) oder Friedrichshafen (Papadimitriou) beziehungsweise Aussagen zu städtischen Wohnungsbaugesellschaften und der Anwendung des Tettnanger Baulandmodells, welches ausgesetzt wurde, und zur notwendigen Wertschöpfung der Stadt künftig mehr beitragen solle (Maier). Auch kam die Frage, wie bei einer Verschuldung von rund 20 Millionen Euro im Haushalt und einer mittelfristig noch weiter steigenden Verschuldung, eine neue Stadthalle gebaut werden könne.
Die CDU Tettnang freute sich über die äußerst konstruktive und faire Gesprächskultur, wie Funke zum Abschluss hervorhob. Für all diejenigen, die keinen Platz mehr gefunden haben (dies werde bedauert), stünden zum Glück bereits weitere Termine anderer Veranstalter, beispielsweise in der Argentalhalle, fest.