Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Mehrheit des Gemeinderates stimmt für die Parkplatzsatzung
Kressbronns Gemeinderat beschließt Bebauungsplan für den Strandbadparkplatz
KRESSBRONN - Wenn gutes Wetter ist, reicht der Strandbadparkplatz in Kressbronn nicht mehr aus. Und seit dort die Bodan-Werft Gastronomie und Kultur anbietet, ist mit noch mehr Verkehr zu rechnen. Ein Parkdeck schied aufgrund von Vorgaben des Regionalverbandes aus, jetzt will die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen, um vorhandene Plätze als solche zu sichern und vor allem zu befestigen und Erweiterungen möglich zu machen.
Diese gibt es schon heute im Bereich des Erdwalls und unterhalb des Bolzplatzes, wie die Verwaltung in der vergangenen Ratssitzung erläuterte. Dort gebe es keine Artenschutzbelange, keine Beeinträchtigung der Amphibienwanderung und keine Auswirkungen auf die Zauneidechsen-Populationen.
Also sei möglich.
Mit dem Bebauungsplan solle der Bestand gesichert, andererseits kleinere Erweiterungen ermöglicht werden. Schon im Januar 2020 hatte der Gemeinderat dem zugestimmt und einen Aufstellungsbeschluss gefasst. Jetzt ging es darum, die Satzung dieses Planes zu beschließen. Für den Strandbadparkplatz gibt es laut Gemeindeverwaltung keine Genehmigungen. „Der Parkplatz hat sich vor vielen Jahrzehnten aus dem Bedarf und der tatsächlichen Nutzung ergeben“, sagt die Verwaltung, die die Notwendigkeit sieht, das über einen Bebauungsplan auch abzusichern.
Die Parkflächen sollen durch den Einbau von Schotterrasen befestigt werden. Ferner soll der Erdwall nördlich des bestehenden Strandbadparkplatzes entfernt werden, ein Satzungsbeschluss weil der Altlasten enthalte. Die Ausgleichsfläche für den Fahrradabstellplatz, der neu angelegt wurde, bildet dabei die Grenze des Eingriffsbereichs. Durch die Entfernung des Erdwalls können weitere rund 40 neue Kfz-Stellplätze gewonnen werden.
Klaus Oelfken (Grüne) mahnte jedoch an, dass die vorliegenden Untersuchungen „nicht ausreichend“seien und das beauftragte Büro ein „Gefälligkeitsgutachten für die Kommunen hergestellt“habe. „Wir fürchten daher, dass der Amphibienbestand darunter erheblich leiden wird“sagte er in der Ratssitzung. Bürgermeister Daniel Enzensperger bemerkte dazu nur, dass Gefälligkeiten ja kostenlos seien, das Gutachten aber Geld gekostet habe.
Hermann Wieland (CDU) kommentierte die Aussagen, man solle mal die Kirche im Dorf lassen, das sei eine Fläche, die jede Woche kurz gemäht und als Fußballplatz genutzt werde. „Da sucht bestimmt keine Kröte ihr Zuhause oder einen Weg.“Der Gemeinderat stimmte dem Bebauungsplan mehrheitlich zu.