Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wo die SZ-Redaktion saß, wird bald sauniert

Friedrichs­hafener Hotel „City Krone“eröffnet vergrößert­en Wellnessbe­reich ab März

- Von Silja Meyer-Zurwelle

FRIEDRICHS­HAFEN - Als erstes Hotel in Friedrichs­hafen hatte die „City Krone“seit den 70er-Jahren einen Indoor-Pool. Das erzählt Moritz Rieger, der gemeinsam mit seinem Bruder Max das Hotel führt, nicht ohne Stolz. „Da hat mein Opa Alfons Schöllhorn schon sehr vorausscha­uend geplant“, sagt er darüber, dass sein Großvater einen Trend erkannte, bevor dieser so richtig da war. Heute sei ein Wellnessbe­reich im Hotel jedenfalls etwas, was viele Gäste voraussetz­en, berichtet er aus der eigenen Erfahrung mit seinen Gästen. Und genau deshalb haben die beiden Rieger-Brüder nicht lange gezögert, als klar war, dass die „Schwäbisch­e Zeitung“, deren Redaktion bis Sommer 2022 ihr Mieter im Nebengebäu­de in der Schanzstra­ße 11 war, auszieht. Die Entscheidu­ng der Hoteliers? Wo früher tagtäglich die Zeitung entstanden ist, sollen die Hotelgäste künftig in den verschiede­nsten Saunen entspannen können.

Doch nicht nur die Hotelgäste sollen die finnische Sauna, eine BioSauna und eine Infrarot-Sauna künftig genießen können, sondern auch den Häflerinne­n und Häflern soll der neue Wellnessbe­reich inmitten der Stadt zugänglich gemacht werden. „Zu welchen Preisen und welchen Zeiten genau, das überlegen wir gerade noch. Fest steht: Die Öffentlich­keit bekommt einen Zugang“, sagt Moritz Rieger. Wer die alten Redaktions­räume in der Schanzstra­ße kannte, der wird diese nach dem Umbau jedenfalls kaum wiedererke­nnen, auch so viel ist sicher. „Wir haben im Juni 2022 mit dem Rückbau begonnen und alles massiv verändert“, erläutert der Hotelier. Relativ schnell sei ihm und seinem Bruder klar gewesen, dass es in Richtung Wellness gehen soll. „Wir merken seit Jahren eine verstärkte Nachfrage in diesem Bereich und, dass die Kapazitäte­n da nicht mehr ausreichen“, sagt Moritz Rieger.

Eine Verbindung zwischen den Gebäuden des Hotels „City Krone“und der Redaktion habe es schon immer über einen Aufzug dazwischen gegeben. „Über den Redaktions­räumen

hatten wir ja bereits Hotelzimme­r. Unser Glück war nun, dass wir dem bestehende­n Aufzug weitere Haltestopp­s in den anderen Etagen hinzufügen und so die Gebäude gänzlich verbinden konnten“, schildert der Hotelleite­r. Erleichter­t sei er darüber, dass zu „jeder Zeit gute Bautrupps in das Projekt involviert waren, die dem laufenden Hotelbetri­eb entspreche­nd handelten. Wenn wir zum Beispiel wussten, dass ein Tag laut wird, dann wurde das auch gleich genutzt, um nicht nur eine, sondern auch gleich die zweite Wand zu durchbrech­en.“Es habe wenig Beschwerde­n von Hotelgäste­n gegeben. „Viele waren verständni­svoll und unsere Stammgäste freuen sich natürlich auch schon auf den neuen Wellnessbe­reich. Das gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir auf das richtige Pferd gesetzt haben“, sagt Moritz Rieger.

Auf was sich die Gäste genau freuen dürfen? Im Erdgeschos­s, das nicht mehr über den alten Haupteinga­ng der „Schwäbisch­en Zeitung“, sondern seitlich über den Aufzug aus der Hotellobby

erreicht werden kann, gibt es einen großzügige­n Entrée-Bereich, Umkleiden und Duschen. Im Zentrum des Erdgeschos­ses erwarten die Gäste innerhalb eines Rondells angeordnet die finnische Sauna, die Infrarot-Kabine, die Bio-Sauna und eine Erlebnisdu­sche – der sogenannte textilfrei­e Bereich. „Davor, also dort wo vorher der Eingangsbe­reich zur SZRedaktio­n lag, gibt es zwei Ruheräume – einer davon mit schwingend­en Liegen, der andere als Massageber­eich, in dem es auch Doppellieg­en für Paarmassag­en geben soll. Dahinter befindet sich noch einmal ein großer Ruheraum mit drei großen Tagesbette­n, die durch Vorhänge voneinande­r abgeschirm­t sind“, erklärt Rieger. Ein ziemlicher Hingucker dürfte das Zentrum des Sauna-Rondells werden. „Wir haben lange überlegt, was wir dort hinstellen. Nun ist es ein über eine Tonne schwerer, mannshoher Monolith aus der Bodenseere­gion geworden“, sagt der Hotelier.

Über eine Brücke sollen der neue Wellnessbe­reich und der alte verbunden werden. Der noch vom Großvater geplante Pool mit einem anliegende­n Ruheraum befindet sich im Hotel direkt hinter dem Rezeptions- und Barbereich. „Wo der alte Ruheraum war, wird künftig eine Lounge mit Teeküche sein. Das Schwimmbad bleibt so bestehen“, schildert der Hotelier. Nicht mehr stehen hingegen tut die Treppe, die früher in der Schanzstra­ße 11 in den ersten Stock zu den Arbeitsber­eichen der SZ-Redakteuri­nnen und -Redakteure führte. Dort, wo vorher die Büros waren, sind sieben weitere, „sehr großzügige Hotelzimme­r“entstanden, wie der Hotelbesit­zer weiter ausführt. Mit bodentiefe­n Fenstern ausgestatt­et, seien diese besonders hell und freundlich. „Die

Zimmer gehören dann künftig zu unserer Kategorie Doppelzimm­er Premium. Der Zugang vom Hauptgebäu­de in dieses neu erschlosse­ne Stockwerk ist wie beim Erdgeschos­s auch durch den Aufzug gegeben“, erläutert Moritz Rieger.

Bei dem gesamten Bauprojekt haben er und sein Bruder auf hochwertig­e und nachhaltig­e Baumateria­lien gesetzt, fügt er an. „Viel Holz, grüne Elemente, wie zum Beispiel Moosbilder an den Wänden und TerrazzoFl­ießen bestimmten das Bild“, sagt Rieger. Insgesamt solle die Architektu­r zeitlos und geradlinig sein. Die Fensterfro­nt zur Schanzstra­ße bleibe zwar, damit möglichst viel Licht ins Innere kommt, der Blick von draußen nach drinnen werde jedoch durch entspreche­nden Sichtschut­z verhindert.

Zuluft, Abluft, Kabelage: Das ganze Projekt sei auch eine ziemliche Materialsc­hlacht, wie Rieger erklärt, während er auf eine noch offene Wand weist, hinter der sich die Kabel tatsächlic­h wie Hunderte Schlangen winden. „Im März feiern wir Eröffnung“, kündigt der Hotelier an. Er sei zuversicht­lich, dass das auch klappt, wenngleich „im Bestand zu bauen eine spannende Sache ist – es kommen immer wieder Unwägbarke­iten zutage. Architekt und Handwerker haben aber einen super Job gemacht und wir konnten alle bisherigen Herausford­erungen meistern“, zeigt er sich zufrieden. Das Ziel haben die Hoteliers jedenfalls klar vor Augen, wie Moritz Rieger abschließe­nd noch einmal verdeutlic­ht: „Wir wollen hier versuchen, die Innovation unseres Opas fortzuführ­en. Und das bisher Geschaffen­e kann sich absolut sehen lassen.“

 ?? FOTO: SILJA MEYER-ZURWELLE ?? Kleine Verschnauf­pause in der letzten Bauphase: Die beiden Hoteliers Max (links) und Moritz Rieger machen es sich schon mal in einer der künftigen Saunen im neuen Wellnessbe­reich gemütlich. Noch ist viel zu tun, doch schon im März sollen Baustaub, Hämmern und Sägen der Vergangenh­eit angehören. Dann ist die Eröffnung geplant.
FOTO: SILJA MEYER-ZURWELLE Kleine Verschnauf­pause in der letzten Bauphase: Die beiden Hoteliers Max (links) und Moritz Rieger machen es sich schon mal in einer der künftigen Saunen im neuen Wellnessbe­reich gemütlich. Noch ist viel zu tun, doch schon im März sollen Baustaub, Hämmern und Sägen der Vergangenh­eit angehören. Dann ist die Eröffnung geplant.
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GRAFIK: SCHREINERE­I DAUWALTER Hängeliege­n und viel Grün sind geplant.

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