Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gerüchte rund um die Postbank
Im Bodenseekreis wie bundesweit: Laufende Verhandlung verhindert konkrete Aussagen
MECKENBEUREN/BODENSEEKREIS Die Gerüchte wabern und sind dem von der SZ befragten Sprecher der Postbank durchaus geläufig. Auf die Frage, ob es stimme, dass die Filialen in Meckenbeuren und Tettnang in diesem Jahr noch schließen, teilt er mit, dass sich „zur Zukunft einzelner Filialen heute noch keine Auskunft geben“lasse. Das liege daran, dass „die Gespräche mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen noch nicht abgeschlossen sind“. Interpretieren lässt sich, dass Mitte bis Ende März mehr bekannt, respektive kommunizierbar sein dürfte.
Den gesamten See entlang sind Zweigstellen der Postbank zu finden, die ja nach reichlich Hin und Her seit geraumer Zeit zur Deutschen Bank gehört. Bundesweit sind es ungefähr 550 Standorte, die unterschiedliche Services bieten – am See beginnen sie in Lindau und setzen sich über Friedrichshafen nach Westen fort.
Und auch im Bodensee-Hinterland ist die Postbank vertreten – zumeist verbunden mit Räumlichkeiten der Deutschen Post. Solche Anlaufstellen finden sich in Tettnangs Georgstraße und Meckenbeurens Bahnhofsgebäude, aber auch den See entlang in Eriskirch und Immenstaad sowie weiter nach Markdorf, Salem und Uhldingen.
Die Überlegungen, wie es mit ihren eigenen Filialen weitergeht, hatte die Postbank im Spätherbst
des Vorjahres befeuert. Die im Hinterkopf verbleibende Kernaussage, als die Strategie der „Mobile-First“-Community-Bank vorgestellt wurde: Das Netz der Postbank schrumpft drastisch von derzeit rund 550 bis Mitte 2026 schrittweise auf rund 300 Filialen. Begründet wird dies mit der fortschreitenden Digitalisierung, mit der sich das Verhalten der Kunden wandle. „Wir stellen fest, dass unsere Mobile- und OnlineAngebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg“, hieß es. Mit der Folge, dass „Kunden die stationären Angebote in den Filialen weniger stark nachfragen“.
Für die Marken Deutsche Bank und Postbank werde daher ein vollständig digitales Produktund
Serviceangebot geschaffen. Zur „Mobile-First“-Bank gehöre, dass alle Produkte und Services über Mobiltelefon und Tablet angeboten werden. Die persönliche Beratung sei in einem gestrafften Filialnetz möglich.
Als Deutsche Bundespost Postbank hatte sie 1990 die Geschäftstätigkeit aufgenommen, war seit 1995 als Deutsche Postbank bekannt und ging 1999 durch den Verkauf von der Bundesrepublik an die Deutsche Post AG über. Nach jahrelang dauernder Übernahme (2008 beginnend) und Verschmelzung ist die Postbank seit Mai 2020 als Niederlassung der Deutschen Bank AG im Handelsregister eingetragen.