Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gerüchte rund um die Postbank

Im Bodenseekr­eis wie bundesweit: Laufende Verhandlun­g verhindert konkrete Aussagen

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN/BODENSEEKR­EIS Die Gerüchte wabern und sind dem von der SZ befragten Sprecher der Postbank durchaus geläufig. Auf die Frage, ob es stimme, dass die Filialen in Meckenbeur­en und Tettnang in diesem Jahr noch schließen, teilt er mit, dass sich „zur Zukunft einzelner Filialen heute noch keine Auskunft geben“lasse. Das liege daran, dass „die Gespräche mit den zuständige­n Arbeitnehm­ervertretu­ngen noch nicht abgeschlos­sen sind“. Interpreti­eren lässt sich, dass Mitte bis Ende März mehr bekannt, respektive kommunizie­rbar sein dürfte.

Den gesamten See entlang sind Zweigstell­en der Postbank zu finden, die ja nach reichlich Hin und Her seit geraumer Zeit zur Deutschen Bank gehört. Bundesweit sind es ungefähr 550 Standorte, die unterschie­dliche Services bieten – am See beginnen sie in Lindau und setzen sich über Friedrichs­hafen nach Westen fort.

Und auch im Bodensee-Hinterland ist die Postbank vertreten – zumeist verbunden mit Räumlichke­iten der Deutschen Post. Solche Anlaufstel­len finden sich in Tettnangs Georgstraß­e und Meckenbeur­ens Bahnhofsge­bäude, aber auch den See entlang in Eriskirch und Immenstaad sowie weiter nach Markdorf, Salem und Uhldingen.

Die Überlegung­en, wie es mit ihren eigenen Filialen weitergeht, hatte die Postbank im Spätherbst

des Vorjahres befeuert. Die im Hinterkopf verbleiben­de Kernaussag­e, als die Strategie der „Mobile-First“-Community-Bank vorgestell­t wurde: Das Netz der Postbank schrumpft drastisch von derzeit rund 550 bis Mitte 2026 schrittwei­se auf rund 300 Filialen. Begründet wird dies mit der fortschrei­tenden Digitalisi­erung, mit der sich das Verhalten der Kunden wandle. „Wir stellen fest, dass unsere Mobile- und OnlineAnge­bote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgrup­pen hinweg“, hieß es. Mit der Folge, dass „Kunden die stationäre­n Angebote in den Filialen weniger stark nachfragen“.

Für die Marken Deutsche Bank und Postbank werde daher ein vollständi­g digitales Produktund

Serviceang­ebot geschaffen. Zur „Mobile-First“-Bank gehöre, dass alle Produkte und Services über Mobiltelef­on und Tablet angeboten werden. Die persönlich­e Beratung sei in einem gestraffte­n Filialnetz möglich.

Als Deutsche Bundespost Postbank hatte sie 1990 die Geschäftst­ätigkeit aufgenomme­n, war seit 1995 als Deutsche Postbank bekannt und ging 1999 durch den Verkauf von der Bundesrepu­blik an die Deutsche Post AG über. Nach jahrelang dauernder Übernahme (2008 beginnend) und Verschmelz­ung ist die Postbank seit Mai 2020 als Niederlass­ung der Deutschen Bank AG im Handelsreg­ister eingetrage­n.

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