Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Als Piraten Geld für die Bauprojekte beschaffen
Immenstaader Bürgermeister und Mitarbeiter wollen notfalls auf Beutezug gehen
IMMENSTAAD (hke) - So viele Fasnetsfans wie noch nie waren bei der Prinzenhochzeit am Schmotzige Dunschdig auf dem Rathausplatz in Immenstaad dabei. Bürgermeister Johannes Henne und seine Mitarbeiter wurden bis zum Aschermittwoch abgesetzt.
Los ging es am Morgen mit der Schülerbefreiung in der StephanBrodmann-Schule. Lehrerinnen und Lehrer wurden, eingefangen im Netz, mit dem Umzug zum Rathausplatz mitgeschleppt. Bürgermeister Johannes Henne und seine Amtsleiter ergaben sich und überließen Narrenbürgermeister Hubert Lehle und Ratsschreiber Matthias Röhrenbach das Feld. „Wir brauchen Geld von Bund und Land, dann kommt auch alles wieder instand,“, klagte Henne. Als Piraten verkleidet versprachen Schultes und Mitarbeiter notfalls auf Beutezug zu gehen, um Geld für die stagnierenden Bauprojekte im Ort zu beschaffen.
Narrenbürgermeister und -schreiber zweifelten am Bürokratieabbau, wenn im Amtsblatt seitenweise Stellen ausgeschrieben werden. Die Abstimmung über die Abschaffung des Kippenhauser Ortschaftsrats sei „sauber in die Hose gegangen“, bemängelten die neuen Herrscher.
Nicht fehlen durfte die Vermählung des Prinzenpaars: Prinzessin Carina I. aus dem „Drei-Mädel-Haus Eberle, wo die Frauen das Sagen haben“und Prinz Philipp I. aus „Märkisch-Oderland“, ehemals Lehrling in der Metzgerei Winkler. Auf die Frage „Wit se oder wit se it?“, ließ sich der Prinz einen Moment Zeit – und hatte die Lacher auf seiner Seite. Prinzessin und Prinz versprachen: „Jetzt kommen die lustigen Tage.“Sie luden das Publikum zu allen Veranstaltungen über das Fasnetswochenende ein. Mit dem Umzug zum Hennenbrunnen und zurück zum Winzerkeller wurde die Hochzeits-Party für den Rest des Tages wie üblich in den Untergrund verlegt.