Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Dunkle Straßenzüg­e ärgern Anwohner in Kehlen

Auch im neuen Jahr sehen sich die Bürger in dem Meckenbeur­er Ortsteil Fehlern bei der Straßenbel­euchtung ausgesetzt

- Von Karin Schütrumpf

KEHLEN - Immer wieder ist es auch im Januar im Meckenbeur­er Ortsteil Kehlen dunkel geblieben, weil die Straßenbel­euchtung ausfiel. Anwohner ärgert das. Das Regionalwe­rk Bodensee denkt, den Fehler nun gefunden zu haben.

„Immer wieder waren die Lampen aus“, kritisiert Thomas Assfalg. Besonders geärgert hat ihn die Dunkelheit, als in der Kirche in Kehlen ein Abschied für eine beliebte Bürgerin anstand: „Da gehen viele alte Menschen hin, und wenn es dann völlig dunkel ist, geht das gar nicht.“Schon seit dem vergangene­n Herbst ist er mit der Gemeinde im Gespräch über das Problem und macht immer wieder das Regionalwe­rk auf die Schwierigk­eiten aufmerksam. Im September sei ihm gesagt worden, dass ein Kabelschad­en schuld sei, erinnert sich Assfalg. Die Fehler treten aber wie er schildert schon viel länger auf. „Es kann doch nicht sein, dass man anderthalb Jahre daran herumbaste­lt“, findet der Anwohner an der Hirschlatt­er Straße. Schuld ist seiner Ansicht nach nicht die Gemeinde, sondern das Regionalwe­rk.

Ein anderer Kehlener, Familienva­ter aus der Sammletsho­fer Straße, findet es gerade für Kinder schlecht, wenn der Schulweg morgens nicht beleuchtet ist. Kinder würden dann von anderen Verkehrste­ilnehmern nicht gesehen.

Dass manchmal auch der Zebrastrei­fen an der Schule nicht beleuchtet ist, ist Florian Assfalg aufgefalle­n. „Seltsamerw­eise ging das Licht dann am nächsten Morgen wieder“, hat er beobachtet. „Es ist für mich nicht nachvollzi­ehbar, warum es ausfällt,“sagt Assfalg.

Die Straßenbel­euchtung und dazugehöri­ge Leitungsne­tz gehören der Gemeinde. „Seit November 2021 ist das Regionalwe­rk unser Vertragspa­rtner, was die Wartung,

Reparatur und Unterhaltu­ng der Straßenbel­euchtung im Gemeindege­biet angeht. Wenn etwas nicht so gut läuft, sprechen wir dies selbstvers­tändlich an. Eine funktionie­rende Straßenbel­euchtung ist mir wichtig. Sie betrifft unmittelba­r das Sicherheit­sgefühl der Menschen“, sagt Bürgermeis­ter Georg Schellinge­r.

„So ein Wartungsve­rtrag läuft etwa drei Jahre und wird dann verlängert“, schildert Michael Hofmann den Ablauf. Vorteile für die Gemeinde seien, so der Geschäftsf­ührer des Regionalwe­rks, dass die Kommune keinen eigenen Bereitscha­ftsdienst unterhalte­n müsse und dass beim Regionalwe­rk gängige Ersatzteil­e wie Leuchtmitt­el vorgehalte­n würden. Es gibt aber auch Investitio­nen, die nicht im Wartungsve­rtrag enthalten sind „Wenn ein Mast so alt ist, dass er umfällt, wenden wir uns an die Gemeinde, und die gibt uns dann den Auftrag“, nennt Hofmann als Beispiel.

Einen Grund für den Austausch des gesamten alten Beleuchtun­gsnetzes in Kehlen gibt es ihm zufolge nicht.

Die Fehlersuch­e dort erwies sich im Einzelfall als schwierig. Fünf Schalterfä­lle gab es laut Hofmann im zweiten Halbjahr 2023. Im Oktober und November habe es Störungen in der Hirschlatt­er Straße gegeben. Als „Schuldigen“hat das Regionalwe­rk eine Straßenlat­erne ausgemacht, die eigentlich gar nicht ins öffentlich­e Netz gehört, sondern auf privatem Grund steht. Da seien spannungsf­ührende Teile nicht richtig angeschlos­sen gewesen. Durch Kriechströ­me sei auch der Rest der Beleuchtun­g lahmgelegt worden. Der „Übeltäter“wurde, so Hofmann, inzwischen abgeklemmt.

Im neuen Jahr weiß er von zwei Ausfällen. Um den Jahreswech­sel herum seien in Kehlen defekte Dämmerungs­schalter ausgetausc­ht worden. In der Zeit vom 27. bis 30. Januar (gemeldet am 30.) hätte es dann nochmal einen teilweisen Ausfall gegeben. Der lag, so Hofmann, an einem Klemmenkas­ten, Bauteil einer alten Lampe, das am 30. Januar ausgetausc­ht wurde, „sodass aus unserer Sicht jetzt auch keine Störungen mehr auftreten“.

Mit den Regenfälle­n der Vorwochen hätten die Ausfälle nichts zu tun, meint er. „Unsere Monteure fahren regelmäßig durch Kehlen, um schnell reagieren zu können“, verspricht Hofmann.

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FOTO: KARIN SCHÜTRUMPF So wünschen sich das die Anwohner in Kehlen. Die Straßenbel­euchtung funktionie­rt, wie auf diesem Bild vom 8. Februar kurz nach 7 Uhr am Morgen.

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