Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Brochenzel­l mutiert zur Narrenhoch­burg

Tausende beim Großen Narrenspru­ng der Narrenzunf­t Brochenzel­l, auch wenn die Sonne nicht erschien

- Von Kerstin Schwier

MECKENBEUR­EN - „Humpis Ahoi!“– so lautete gestern Mittag der Spruch beziehungs­weise der Narrenruf der Stunde. Die Narrenzunf­t Brochenzel­l hatte zu ihrem traditione­llen Narrenspru­ng nach Humpishaus­en, wie der Meckenbeur­en Ortsteil während der Fasnet genannt wird, eingeladen und mehrere Tausend Besucher wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen.

Dicht gedrängt säumte Jung und Alt den Wegesrand und bejubelte die über 3500 Häs- und Maskenträg­er, Musik- und Lumpenkape­llen, Tanzgarden und Fanfarenzü­ge. Zum Endspurt der

diesjährig­en, recht kurzen Fasnetsais­on gaben nicht nur die Narren, sondern auch die bestens gelaunten Zuschauer noch einmal alles.

In allerschön­ster Feierlaune wurden die Teilnehmer des Umzuges angefeuert. Nicht weniger als 61 Gruppen waren an diesem Tag nach Brochenzel­l gekommen und verwandelt­en den Ortsteil für einige Stunden zur absoluten Narrenhoch­burg. Auch wenn die Sonne an diesem Tag überall schien, nur nicht in Brochenzel­l, tat das der ausgelasse­nen Stimmung keinen Abbruch.

Wenigstens hatte sich der trübe Nieselrege­n vom Vormittag weitgehend verzogen und so konnte der närrische Lindwurm am Mittag pünktlich um zwei bei trockenem Wetter starten. Ausgangspu­nkt war der Meckenbeur­er Bahnhof. Von hier aus zog die närrische Karawane die Eselsbrück­e hinauf, marschiert­e weiter über die Schussenbr­ücke hinein nach Brochenzel­l, um letztlich an der Eugen- Bolz Grundschul­e zu enden.

Vorneweg, gleich hinter dem Sprecherwa­gen, eröffneten die Reiter der Reitergrup­pe Brugg vom Bucherhof den närrischen Reigen. „Ross-Bolla“hieß es da hoch vom Pferderück­en und manch einer wunderte sich, wie ruhig die edlen Rösser trotz des lauten Trubels blieben. Gleich danach folgte nach dem Fanfarenzu­g Brochenzel­l in seinem königliche­n Häs mit „Humpis-Ahoi!“die gastgebend­e Zunft mit Zunftwagen und Büttel Markus Bruder vorneweg. Es wimmelte nur so von Humpis- und Schlossnar­ren, Humpishexe­n und Kräuterwei­ble. Dabei sorgten die akrobatisc­hen Kunststück­e der Springerhe­xen, die in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen feiern, wieder einmal für Furore. So ging es Schlag auf Schlag weiter. „Ali-Gero“, Narri-Narro“, „Dettlong-Dolang“,

„Kilchberg-Ahoi“oder „d`Welle kommet-dugget euch“riefen die Narren und die Zuschauer blieben die Antwort nicht schuldig. Ob aus dem benachbart­en Kehlen, Ettenkirch, Ailingen, Bitzenhofe­n, Kressbronn oder Oberdorf - von überall her waren sie nach Brochenzel­l gekommen, um gemeinsam zu feiern.

Im Anschluss an den großen Narrenspru­ng ging es, genau wie schon am Gumpigen, auf dem Schlosspla­tz und in dem Zelt vor der Humpishall­e mit dem munteren Treiben und weiteren Showacts weiter. Auch die legendäre Waldschenk­e bewirtete an diesem Tag noch einmal zahlreiche Gäste.

Viele Bilder online auf

www.schwaebisc­he.de

zum Umzug finden Sie

 ?? FOTO: KERSTIN SCHWIER ?? Narren soweit das Auge reicht: Brochenzel­l mutierte gestern zur Narrenhoch­burg, hier die gastgebend­e Zunft mit ihren Humpishexe­n.
FOTO: KERSTIN SCHWIER Narren soweit das Auge reicht: Brochenzel­l mutierte gestern zur Narrenhoch­burg, hier die gastgebend­e Zunft mit ihren Humpishexe­n.
 ?? ?? Diese Sumpfbiber­hexe aus Bürgermoos und der junge Zaungast haben noch etwas zu klären.
Diese Sumpfbiber­hexe aus Bürgermoos und der junge Zaungast haben noch etwas zu klären.
 ?? ?? In Memoriam: Tina Turner war beim Narrenspru­ng in Brochenzel­l gleich vierfach vertreten.
In Memoriam: Tina Turner war beim Narrenspru­ng in Brochenzel­l gleich vierfach vertreten.
 ?? ?? Ein Selfie mit einem Lottenweil­er Narren macht sich immer gut.
Ein Selfie mit einem Lottenweil­er Narren macht sich immer gut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany