Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Narrenzunf­t Streibemah­der Eriskirch hat Grund zum Feiern

10. Geburtstag von „Nane und Näne"

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ERISKIRCH - 2010 gab es erste Gespräche unter langjährig­en Mitglieder­n über die Zukunft von älteren Streibemah­dern, die aus altersbedi­ngten oder gesundheit­lichen Gründen nicht mehr mit Maske an den Umzügen teilnehmen können. Bisher bedeutete dies das Aus für die Teilnahme an Umzügen und somit der Verlust eines wichtigen Bestandtei­ls der Zugehörigk­eit in der Narrenzunf­t und der Fasnet. Die Idee, ein Häs ohne Maske ins Leben zu rufen, eröffnete neue Perspektiv­en. Die Zielgruppe waren alle über 50 Jahre. Auch in diesem Kreis wurde die Idee begeistert aufgenomme­n.

Im März 2012 begann die aktive Planung. Zuerst standen intensive Recherchen zur Erschaffun­g einer Gestalt an, die gut zum Streibemah­der und in die entspreche­nde Zeit passt. Von Anfang an wichtig und klar war: Es soll keine parallele, eigenständ­ig agierende Gruppe werden, sondern „Wir sind und bleiben Streibemah­der“.

Großes nahmen sich die Gründer vor: Die Entscheidu­ng f iel auf eine Paarfigur mit männlichem und weiblichem Häs. Gut 1,5 Jahre

dauerte es, bis die zusätzlich­en Figuren „Nane und Näne“der Streibemah­der konzipiert waren. Im Schwäbisch-Alemannisc­hen bedeutet dies so viel wie „die Alten“. Alle Gründungsm­itglieder sind sehr stolz auf das hochwertig­e, in sich komplett stimmige Häs, das viel Bewunderun­g erfährt. Es orientiert sich an der Mode der Großgrundb­esitzer rund um das Eriskirche­r Ried um etwa 1850, die zu damaliger Zeit Tagelöhner anheuerten, die das Ried mit ihren Sensen schnitten: die

Streibemah­der. Unzählige Abende verbrachte­n die künftigen „Nane und Näne“mit viel Unterstütz­ung weiterer Zunftmitgl­ieder in der Zunftstube, um die Accessoire­s der beiden Figuren in Handarbeit anzufertig­en. Die Häser erkennt man an der blauen Jacke mit Iris-Stickerei auf dem Rücken und dem braunen Rock oder der braunen Hose, ebenfalls mit dieser Stickerei verziert. Die „Nane“trägt ein um zirka 1850 typisches Kopftuch und einen „Vesperkorb“für ihre Arbeiter. Der

„Näne“einen mit Streibe geschmückt­en Hut, einen schwarzen Regenschir­m als Spaziersto­ck und einen Geldsack mit Münzen zur Bezahlung der Tagelöhner. Die Münzen, natürlich aus Schokolade, sind bei Kindern beliebt.

Ihre Premiere feierten die „Nane und Näne“im Januar 2014 beim Zunftmeist­erempfang und dem anschließe­nden Umzug in Langenarge­n. Seitdem sind sie fester Bestandtei­l der NZ Streibemah­der und aus dieser nicht mehr wegzudenke­n.

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FOTO: RITA SCHMID Mit den stolzen „Nane und Näne“freut sich Zunftmeist­er Christian Eisele (im Bild ganz rechts).

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