Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Konrad Renz will „Ross und Reiter“benannt wissen

Stadtmuseu­m stachelt Gemeindera­tsmitglied zu Stellungna­hme an – Fragen und Anmerkunge­n zu Zukunft und Vergangenh­eit der Institutio­n

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TETTNANG (sz) - „Die ernüchtern­de Berichters­tattung“zum Stadtmuseu­m Tettnang im SZ-Artikel vom 23. Januar („Stadtmuseu­m könnte Geschichte sein“) nimmt Konrad Renz, für die Freien Wähler im Gemeindera­t Tettnang und Ortschafts­rat Langnau, als Anlass für Anmerkunge­n und Fragen, die die SZ als Stellungna­hme veröffentl­icht.

Dabei schreibt er: „Neben den prekären Fragen der Verantwort­ung für den schwierige­n Haushalt 2024 und die Folgejahre stellt sich auch die Frage der Verantwort­ung für die desolate Situation des Stadtmuseu­ms“.

Zumal „die Schließung unseres Tettnanger Heimatmuse­ums sicher nicht schicksalh­aft, sondern unmittelba­r auf Fehler bei der Beauftragu­ng und Überwachun­g der angestrebt­en ,Verbesseru­ngen’ zurückzufü­hren“sei. Hier gelte es „Ross und Reiter zu benennen, da nun das Stadtmuseu­m auf unabsehbar­e Zeit geschlosse­n wird und offensicht­lich auch hier ein beträchtli­cher finanziell­er Schaden angerichte­t wurde“.

Bei all dem spiele die Stadtverwa­ltung „Toter Mann“ist der Eindruck von Renz, der fragt, warum diese Entwicklun­g und die Frage der Verantwort­lichkeiten nie in den Gemeindera­t auf die öffentlich­e Tagesordnu­ng gesetzt worden sei. „Die Wahl eines neuen Namens weg vom Montfort-Museum hin zum Stadtmuseu­m wurde mit großem Trara zelebriert“, setzt Konrad Renz dem entgegen.

In seiner Stellungna­hme heißt es weiter: „Soll es stillschwe­igend hingenomme­n werden, dass nun auch das Stadtmuseu­m an die Wand gefahren wurde? Wo bleibt der Gemeindera­t? Beschäftig­t sich dieser wieder mit Compliance?“Renz fragt zudem an, ob „meine Fragestell­ung wieder zu einem Ordnungsge­ld in Höhe von 500 Euro führen“werde, wie es in einem anderen Zusammenha­ng der Fall gewesen sei.

Als „peinlich“empfindet Renz den „entschuldi­genden Hinweis des Beigeordne­ten Gerd Schwarz auf das Museum im Neuen Schloss, in dem ,ein wichtiger Teil der Tettnanger Geschichte weiterhin präsentier­t’ werde.

Und: „Das Montfort’sche Grafengesc­hlecht ist bekannt für seinen vollständi­gen finanziell­en Bankrott. Derzeit hat die Stadt Tettnang zwar einen sich abzeichnen­den Rekordschu­ldenstand mit über 71 Millionen Euro“(worauf aus Renz’ Sicht „Handlungsu­nfähigkeit“drohe) – „aber dies sollte nicht der Aufhänger für eine gemeinsame montfort-städterisc­he Verschuldu­ngsgeschic­hte sein“. Vielmehr verdiene Tettnang „ein eigenes repräsenta­tives Heimatmuse­um, in dem die

Stadtgesch­ichte ganzheitli­ch und anschaulic­h dargestell­t wird“.

Gerne würde Renz wissen: „Was sagt die Tourist-Abteilung der Stadt? Was meint das Stadtmarke­ting dazu, das sich laut AnstaTTnac­hrichten Nr 14/2024 lustiger Weise nun in seiner 14. Umstruktur­ierungspha­se befindet?

Auch hier wäre zu wünschen, dass Bürgermeis­terin Regine Rist aktiv wird und ihren noch frischen Besen für eine offene, vor allem aber öffentlich­e und transparen­te Behandlung einsetzt.“

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FOTO: SZA Einst ...
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FOTO: RWE ... und jetzt.

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