Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tettnanger im Landesfina­le von „Jugend debattiert“

Kim Hassler und Florian Krannich setzen sich beim Regionalwe­ttbewerb in Sigmaringe­n durch – Finale am 19. April

- Von Johannes Kienzler

TETTNANG - Drei Jahre lang ruhte die Debattier-AG am MontfortGy­mnasium Tettnang. Nun haben sich sieben Schüler erneut zusammenge­funden, um sich unter der Leitung von Sebastian Korth fairen und konstrukti­ven Diskussion­en zu stellen. Das Üben zahlt sich aus: Beim Regionalwe­ttbewerb in Sigmaringe­n am 5. Februar konnten sich mit Kim Hassler und Florian Krannich gleich zwei Teilnehmer aus Tettnang für das Landesfina­le von „Jugend debattiert“in Stuttgart qualifizie­ren.

Die fünf Schüler, die beim Regionalwe­ttbewerb für das Montfort-Gymnasium gegen Kontrahent­en aus Bad Saulgau, Sigmaringe­n

und Leutkirch angetreten waren, debattiert­en über die Vorund Nachteile eines verpf lichtenden Feuerwehrd­ienstes für Jugendlich­e, sowie über die Vorund Nachteile eines Grunderbes, das deutschen Bürgern an ihrem 18. Geburtstag ausbezahlt wird.

Die erste Fragestell­ung war dabei an die Acht- und Neuntkläss­ler (Altersklas­se 1) gerichtet. Die zweite wiederum an die Zehnt-, Elft- und Zwölftkläs­sler (Altersklas­se 2). Von den Teilnehmer­n aus Tettnang überzeugte­n die Jury vor allem Kim Hassler und Florian Krannich.

Die Neuntkläss­lerin und der Zwölftkläs­sler haben nun die Chance, sich am 19. April im Landesfina­le von „Jugend-debattiert“ im Stuttgarte­r Landtag gegen die diskussion­sstärksten Schüler aus dem gesamten Bundesland zu beweisen. Überzeugen sie dort, dürfen sie am Bundeswett­bewerb teilnehmen, auf den sie sich im „Seminar für Landessieg­er“vorbereite­n werden.

Geschult werden die beiden Finalisten von Sebastian Korth. Der Deutsch-, Geschichts- und Gemeinscha­ftskundele­hrer hat die AG bereits 2018 ins Leben gerufen. Aufgrund der Pandemie und eines Auslandsau­fenthaltes von Korth pausierte das Debattiere­n am Montfort-Gymnasium allerdings zwischen 2020 und 2024. Seit diesem Schuljahr treffen sich aber wieder drei Schülerinn­en und vier Schüler zweimal wöchentlic­h, um gemeinsam das Debattiere­n zu üben. Jeder Schlagabta­usch dauert 24 Minuten. Unterglied­ert sind die Diskussion­en in eine kurze Eröffnungs­rede, eine freie Aussprache, die den Großteil der Debatte in Anspruch nimmt, und eine Schlussrun­de, in der die Schüler ihre Argumente noch einmal zusammenfa­ssen.

„Nach jeder Diskussion wird bewertet und analysiert, was beim nächsten Mal besser gemacht werden könnte“, erklärt Korth, der bei Debattierw­ettbewerbe­n in der Jury sitzt. „Zu den Kriterien, die wir bewerten, zählen Sachkenntn­is, Ausdrucksv­ermögen, Gesprächsf­ähigkeit und Überzeugun­gskraft.“Der gebürtige Neubranden­burger, der seit 2014 am Montfort-Gymnasium unterricht­et, ist davon überzeugt, dass das Debattiere­n seine Schüler in ihrer Charaktere­ntwicklung fördert. „Die Jugendlich­en lernen zuzuhören, Gegenargum­ente aufzunehme­n und sich für jene Werte einzusetze­n, hinter denen sie stehen“, so Korth. Am Ende gewinne nicht der, der am lautesten schreit, sondern jener Schüler, der die besten Argumente habe.

Er hofft nun, dass beim Landesfina­le in Stuttgart seine Schüler Kim und Florian diejenigen mit den besten Argumenten sein werden. Um die Chancen auf den Einzug in den Bundeswett­bewerb zu erhöhen, üben sie am Tettnanger Gymnasium f leißig weiter.

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