Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schäferhof­wäldchen kommt bald ohne Eschen aus

Mehrere Besonderhe­iten bei Holzfällun­g ab Montag im Nesselfang

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TETTNANG (sz) - Im Nesselfang, auch bekannt als Schäferhof­wäldchen, findet in der Woche von 26. bis 29. Februar eine Holzfällun­g größeren Ausmaßes statt. Aus Sicherheit­sgründen wird in dieser Zeit die Anfahrt zur Straße Nesselfang gesperrt. Sie ist zwischen 7 und 17 Uhr nur für Anwohner möglich.

Hintergrun­d der Fällung ist das regional verbreitet­e Eschentrie­bsterben (ausgelöst durch eine Pilzkrankh­eit), die auch im Nesselfang bereits fast alle Eschen befallen hat. Die Krankheit bewirkt, dass die Eschen über mehrere Jahre immer wieder Äste verlieren und langsam absterben. Oft beginnt auch die Wurzel zu faulen, ohne dass dies äußerlich sichtbar ist. Viele Eschen im Wäldchen sind mittlerwei­le so instabil, das sie auch bei leichten Windböen umstürzen könnten.

Da an das Schäferhof­wäldchen Häuser angrenzen und das Gebiet auch gerne für Spaziergän­ge genutzt wird, müssen die Eschen gefällt werden. Bei der Fällung werde darauf geachtet, so die Stadt, dass die Maßnahme für die tierischen Bewohner des Waldes vertretbar ist. Viele Brutvögel, aber auch Fledermäus­e mögen gerade die abwechslun­gsreiche Umgebung im Übergang zwischen Wald, Wiese und Wohngebiet und nutzen die hohen Bäume zur Orientieru­ng.

Deshalb werden im Nesselfang in der Mitte der Fällung auch ein Baumtorso und Einzelbäum­e stehen bleiben. Einige liegende Totholzstä­mme werden ebenfalls vor Ort bleiben. Das mag vielleicht unordentli­ch und wild wirken, biete aber einen wichtigen neuen Lebensraum für Käfer und Reptilien, heißt es.

Die Fällung werde mit großer Sorgfalt und Rücksicht auf Umwelt und Mitmensche­n durchgefüh­rt. Doch seien große Maschinen im Einsatz, um die Bäume während der Fällung abzusicher­n, aus dem Wald zu ziehen und das Holz zu poltern. Fahrspuren und Schleifspu­ren entstünden auch auf der angrenzend­en Wiese. Stadt und Landratsam­t bitten um Verständni­s.

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FOTO: RWE Zwar werden keine Bäume in Richtung der Straße fallen, doch ist die Zuwegung im Nesselfang sicher durch den Abtranspor­t beeinträch­tigt.

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