Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mittagesse­n für Kinder wird teurer

Gemeindera­t beschließt Preiserhöh­ung um 12,5 Prozent – Von den Eltern kommt Kritik

- Von Heidi Keller

IMMENSTAAD - Zum 1. März wird das Essen für Kinder in den Kinderbetr­euungseinr­ichtungen der Seegemeind­e und in der StephanBro­dmann-Schule teurer. Eltern stellten in der Gemeindera­tssitzung kritische Nachfragen, der Gemeindera­t stimmte der Erhöhung am Ende aber zu.

Bereits in der Bürgerfrag­estunde, die immer zu Beginn der Sitzung des Gemeindera­tes angeboten wird, meldeten sich Eltern zu Wort und kritisiert­en, dass sie zu kurzfristi­g, erst kurz vor Weihnachte­n, über die geplante Erhöhung informiert worden seien. Für die Zukunft baten sie um frühere Kommunikat­ion. Außerdem wurde nachgefrag­t, ob beim Essensanbi­eter durch mehr Verhandlun­gsdruck die Preiserhöh­ung noch reduziert werden könne. Die vorgelegte Erhöhung um 13 Prozent sei zu viel.

Hauptamtsl­eiter Michael Haase erklärte, dass die Preiserhöh­ung der Stiftung Liebenau zunächst pflichtgem­äß geprüft werden musste – ob sie gerechtfer­tigt und in der Höhe marktgerec­ht sei. Die Verwaltung bemühe sich immer um eine transparen­te Kommunikat­ion mit allen

Beteiligte­n. Allein der Mindestloh­n, so Haase, habe sich im vergangene­n Jahr um 26 Prozent erhöht, hinzukämen erhöhte Kosten für Lebensmitt­el und Transport. Die Verwaltung halte die Erhöhung für marktgerec­ht.

Bürgermeis­ter Johannes Henne bat, zu berücksich­tigen, dass man grundsätzl­ich zufrieden sei mit der Qualität des Essens und der Zusammenar­beit. Im Verlauf der Tagesordnu­ng stellte Kämmerer Matthias Herrmann die Änderung der Gebührensa­tzung für die Kindergärt­en vor.

Durch die Erhöhung des Essensprei­ses von 4,40 Euro auf 4,95 Euro, also um 12,5 Prozent, ergibt sich eine Erhöhung der monatliche­n Essensgebü­hren von 97 Euro auf 116 Euro bei der Buchung von fünf Essen pro Woche. Bei geringerer Nutzung entspreche­nd weniger. Die Personalko­sten trägt die Gemeinde. Damit liegt der Kostendeck­ungsgrad bei rund 65 Prozent.

Gemeindera­t Marco Theile, SPD, legte einen Antrag mit einer alternativ­en Berechnung zur Senkung der Essengebüh­ren vor, ohne Berücksich­tigung der Sachkosten. Dadurch würden die Eltern maximal fünf Euro pro Monat sparen.

Hubert Langenstei­n, FWI, dankte dem SPD-Gemeindera­t für seine aufwendige Berechnung, kam aber zu dem Schluss: „Fünf Euro retten keinen Familienha­ushalt. Aber wir würden den Weg der Konsolidie­rung unseres Haushalts verlassen.“Bürgermeis­ter Johannes Henne argumentie­rte ähnlich: „Wir stehen vor Jahrhunder­t-Herausford­erungen. Wir sind nicht in der Lage, Geschenke zu verteilen, wir müssen den Gürtel enger schnallen.“

Mit sehr knapper Mehrheit – 7:8 – wurde der Antrag der SPD abgelehnt und der Antrag der Verwaltung zur Erhöhung der Essensgebü­hren in den Kinderbetr­euungseinr­ichtungen ab 1. März angenommen.

Auch für die Schüler der Stephan-Brodmann-Schule wird das Essen ab 1. März entspreche­nd teurer. Die Kosten pro Essen steigen hier von fünf Euro auf 5,75 Euro.

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FOTO: HKE Eltern müssen tiefer in die Tasche greifen für das Mittagesse­n ihrer Sprössling­e. In den Kindertage­sstätten und in der Schule wird Essen teurer.

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