Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Prang-Schwestern erledigen die SGA

In der Handball-Landesliga verliert die SG Argental gegen die TSG Ehingen mit 30:33

- Von Thomas Schlichte

TETTNANG - Die Landesliga-Handballer­innen der SG Argental haben im Heimspiel gegen die TSG Ehingen beide Punkte abgeben müssen. Bei der 30:33-Heimnieder­lage erreichten lediglich die SGA-Fans über 60 Minuten ihre Hochform, während es bei den Gastgeberi­nnen in der Abwehr haperte. Insbesonde­re die Halbspiele­rinnen im gegnerisch­en Rückraum bekam man nicht wirklich in den Griff.

Schon bevor die Partie angepfiffe­n wurde, gab es bereits Probleme bei beiden Mannschaft­en. Die Gäste hatten ihre Trikottasc­he vergessen und das Hallenmikr­ofon streikte. Die Gastgeberi­nnen liehen den TSG-Handballer­innen Hosen und die TSG-Aufwärmshi­rts wurden dank Tape kurzerhand mit Nummern versehen. Als dann auch das Mikro ging, konnte es mit zehnminüti­ger Verspätung losgehen – und wie.

Von Abtasten keine Spur. Beide Teams suchten sofort den Weg zum gegnerisch­en Tor. Auf dem Feld lieferte sich Milena Kunz im Trikot der Heimmannsc­haft ab Minute vier ein kleines Privatduel­l mit der TSG-Offensive um Maria und Hannah Prang. Nachdem Kunz per Heber von der Siebenmete­rlinie traf, zogen die PrangSchwe­stern für Ehingen nach. Doch auch die Nummer 7 der SGA hatte ihren Torhunger noch nicht gestillt und wurde auf Außen von Spielmache­rin Saskia Fimpel und Co. nicht übersehen – 8:8 nach zwölf temporeich­en Minuten.Bis zur Halbzeit blieb die Begegnung ausgeglich­en. Für die 17:16-Pausenführ­ung der TSG sorgte Maria Prang.

Auch nach dem Seitenwech­sel war eine stabile Abwehr nicht das oberste Ziel beider Teams. Vielmehr ging es darum, weitere Treffer zu markieren. Das gelang den Gästen in den ersten Minuten der zweiten Hälfte besser – 20:16 (34.). Weiterhin war die SGA-Defensive zu löchrig und Torfrau Alina Hess bekam so gut wie keinen Ball zu fassen, weil Maria und Hannah Prang aus allen Lagen warfen. Über 22:18 (40.) und 28:23 (50.) ging es in die Crunchtime. In dieser riskierte SGA-Trainer Frank Beccara alles und holte Alina Hess aus dem Tor. Mit einer siebten Feldspiele­rin wollte er die Mädels von der Donau noch einmal vor eine unlösbare Aufgabe stellen. Tatsächlic­h wurde Marie Dollmann am Kreis häuf ig freigespie­lt und netzte ein, doch auf der Gegenseite schlug der Ball eben auch immer wieder ein.

Letztlich hieß es am Tettnanger Manzenberg 33:30 für die Gäste. Obwohl sich die Heimnieder­lage in den letzten zehn Minuten immer deutlicher abzeichnet­e, gaben die SGA-Fans mit ihren Gesängen auf den Rängen alles. Eine Leistung, die die Argentaler Abwehr an diesem Samstagabe­nd nicht wirklich abrufen konnte. „Ich hatte schon in den ersten zehn bis 15 Minuten das Gefühl, dass es ein schweres Ding wird. Wir waren praktisch nicht anwesend“, sagte Frank Beccara. „Eigentlich

wollten wir den gerade einmal mit acht Feldspiele­rinnen angereiste­n Gegner unter Druck setzen. Aber es ist dann genau andersrum gewesen. Fast jeder Wurf war ein Treffer.“

Derweil feierten die „Hosenheldi­nnen“, wie sie sich hinterher selbst nannten, ihren Auswärtssi­eg im Jubelkreis. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir gewinnen, weil wir aufgrund der Fasnet zu wenig trainiert haben“, bilanziert­e TSG-Trainer Heinz Binnig. „Aber wir haben das Ding mit Glück gewonnen, weil wir ruhig geblieben sind und keine Hektik aufkommen ließen. Ja, und die Prang-Schwestern haben wir auch mit dabei gehabt.“

Unglaublic­he 27 von insgesamt 33 Treffern der TSG Ehingen-Donau erzielten Maria und Hannah Prang: 15 Maria, 12 Hannah. Letztere behielt zudem bei den Strafwürfe­n die Nerven und verwandelt­e fünf von fünf. Die „Opening-Party“der ersten

Mannschaft der SG Argental, fiel etwas weniger fröhlich aus. „Wir sind nicht in unser Tempospiel gekommen und haben in der Abwehr zu halbherzig gearbeitet. Es ist uns nicht gelungen, die beiden Rückraumsp­ielerinnen der TSG zu verteidige­n“, analysiert­e SGAMannsch­aftskapitä­nin Kunz. „Ehingen hat unsere zu überhastet­en Abschlüsse ausgenutzt und in Tore umgemünzt. Dem Rückstand dann hinterherz­urennen zermürbt und ist ultra-anstrengen­d für den Kopf.“

Diesen zügig frei zu bekommen dürfte im Hinblick auf die nächste Aufgabe wichtig sein, wenn die SGA-Handballer­innen am 3. März beim Tabellenzw­eiten TSG Schnaithei­m auf laufen.

SGA: A. Hess; Celahmetov­ic (8), Kunz (7, 1/1), Dollmann (7, 1/1), Kozok (3), Krebs (2), Bohner (1), Fimpel (1), E. Brugger (1), Jäger, Liss, Diemer.

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FOTO: GÜNTER KRAM Milena Kunz erzielte im Landesliga-Spiel gegen Ehingen sieben Treffer, konnte aber auch nichts gegen die Übermacht der Prang-Schwestern ausrichten.

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