Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die „Adlerkreuzung“verliert ihren Schrecken
Ohne Sperrung oder Umleitung: Meckenbeurer Verkehrsknoten an B 30 erhält Vollsignalisierung
MECKENBEUREN - Wohl keiner, der gerne an diesem Verkehrsknoten abbiegt: Die „Adlerkreuzung“in Meckenbeuren soll ihren Schrecken verlieren. Die wichtige Verbindung hin zum Bahnhof und weiter nach Brochenzell und Oberteuringen, die zudem den Verkehr zwischen Friedrichshafen und Ravensburg bewältigt, bekommt eine Vollsignalisierung und wird barrierefrei. Die Arbeiten gehen witterungsbedingt mit Verspätung über die Bühne. Waren sie ursprünglich für den Herbst 2023 geplant, so haben sie vor Kurzem erst eingesetzt.
„Für die begonnenen Tiefbauarbeiten werden je nach Witterung und Verkehrslage zwischen sechs bis acht Wochen angesetzt“, nennt Robert Schwarz als Zeitkorridor. Der Pressesprecher im Landratsamt ist deshalb Ansprechpartner, weil der Bodenseekreis zuständig ist – handelt es sich doch mit B 30 und L 329 um eine Bundes- bzw. Landesstraße.
Die gute Nachricht dabei: „Die Bauarbeiten finden unter laufendem Verkehr statt, sodass auf umfangreiche Umleitungen, Teilund Vollsperrungen verzichtet werden kann.“Allenfalls an einzelnen Tagen ist Schwarz zufolge mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen – wenn in den Verkehrsraum eingegriffen wird, kann dies mit halbseitigen Sperrungen einhergehen.
Abhängig ist der weitere Fortgang von der Signalbaufirma: Sobald sie Kapazitäten frei hat (erhofft Mai/Juni), finden dann die technischen Umbauarbeiten für die Vollsignalisierung statt. „Ein Fertigstellungstermin für die Inbetriebnahme kann jetzt noch nicht genannt werden“, teilt Robert
Schwarz als aktuellen Stand mit.
Befragt nach den Kosten hatte der Pressesprecher im Herbst von rund 80.000 Euro gesprochen, die für die Ampelanlage und baulichen Änderungen entstehen. Werden sie vom Bund/Land getragen, so ist die Gemeinde für die Arbeiten im Bereich des Gehweges zuständig.
Zur Vorgeschichte: Seit mehr als zehn Jahren ist die Notwendigkeit erkannt, den Knotenpunkt Bahnhofstraße/L329/B30 für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen. Mit der jetzt angestrebten Lösung dürfen vor allem Fußgänger und Radfahrer aufatmen. Zudem sollen für den motorisierten Verkehr die mitunter langen Wartezeiten beim Abbiegen passé sein.
Konkret ist vorgesehen, dass die gesamte Kreuzung eine Ampelregelung bekommt. Für Linksund Rechtsabbieger aus der Bahnhofstraße gibt es dann eine ,eigene’ Grünphase, um problemlos in die Bundesstraße einfahren zu können. Zugleich wird eine fußund radläufige Verbindung aus der Georgstraße und vom Meckenbeurer Bach her über die B 30 hergestellt – eine signalisierte Furt macht es möglich. Nicht fehlen darf eine Radausleitung in die Bahnhofstraße.
In der prägt seit November 2022 eine Großbaustelle das Bild. „Unser Projekt ,Alte Schmiede’ läuft nach Plan“: Diese frohe Kunde hält Andreas Bodenmüller auf SZ-Anfrage parat. Dem Technischem Leiter bei Luftschiffbau Zeppelin GmbH (Friedrichshafen) zufolge sollen die Rohbauarbeiten bis Ende März abgeschlossen sein – „und inzwischen wurden auch schon die ersten Fenster montiert.“Los gehe es in Kürze mit den Installations- und Ausbaugewerken.
Bis Juni 2025 erhält hier das Meckenbeurer Eingangstor von Ravensburg her ein neues Gesicht – dies bei einem Invest von 23 Millionen Euro. Bis Mitte des nächsten Jahres sollen die zwei großen Gebäude für Wohn- und Geschäftsnutzung in Betrieb gehen. Im Erdgeschoss des einen „laufen aktuell gute Gespräche mit entsprechenden Interessenten“, ist Andreas Bodenmüller zuversichtlich, dass sich die erhoffte Gewerbenutzung realisieren lässt.